Aus einem anfänglichen „schaun ma uns das mal an“ im Jahre 2012 ist der Frauenlauf im Hause Daniel mittlerweile ein Familienausflug- Schwiegermama, gute Freunde, restliche Familie- allesamt sind wir jedes Jahr mit am Start.

Nachdem ich letztes Jahr eine Woche vorher mit allergischen Asthmaanfällen beinahe nicht antreten hätte können, rechnete ich mir heuer –dank des ausbleibenden Sommers und daraus folgend keinem Allergiedesaster- eine bessere Zeit aus. 52min26sek müssen fallen. 52min oder vielleicht a bissi drunter sollten es sein.

Ab geht’s zum Start. Heute bin ich- was mich auch selbst überrascht- echt ruhig. Normal flippe ich vor jedem Lauf, sodass mich keiner mehr anreden braucht. Gut gelaunt mache ich mich auf zum Einlaufen. Irgendwie ist die Strecke rutschig und a bissi schwül ist es geworden. Aber egal. Was solls.

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Im Startblock müssen Kati und ich uns erstmal durchkämpfen- wer lesen kann ist klar im Vorteil. Schließlich richtig im „A“ angekommen, Gel rein, wie immer kurze Meditation und los geht’s. Sofort hänge ich hinter dem 55min Pacemaker fest- scheiße ich muss da raus! Der 53er wird auch noch überholt und dann geht’s los. Ich habe freie Bahn. Beim Lusthaus kommt mir Renate entgegen und ich brülle noch motivierende Worte und ernte ein ermunterndes Lächeln. Kati sehe ich bei 1,5km wieder und überhole sie. Das lässt sie sich natürlich nicht bieten und gibt Gas. Ich höre noch Renates Worte in meinen Ohren „Lass dich nicht mitziehen“ und bleibe brav in meinem Tempo (5:00-5:05)

So laufe ich KM für KM. Beim 4ten tanke ich noch ein Gel nach und weiter geht’s. Jedes Jahr habe ich die Strecke studiert, weiß genau auf welche Seite ich laufen muss um den meisten Schatten zu erhaschen. Heuer war dies dank den vielen Wolken total unnötig. Auch mein Sprint durch den stickigen Prater mit seinem von unten hitzendem Bodenbelag bleibt heuer aus. Die Pace variiert zwischen 5:00 und 5:45- scheinbar hat der GPS dort echt Probleme. Ich kenne das aus dem Vorjahr und mache mir keine Gedanken. Jede Labe wird angelaufen und ein Schluck Wasser genommen, oder gleich geduscht- kurz mache ich mir Gedanken über meine frisch gefärbten Haare und ob die Farben denn aus dem Shirt wieder rausgehen- Ja ich konnte echt gut abschalten bei dem Lauf.

Bei KM 7 dann letztes „doping“ mit dem Gelchip. Kann man eigentlich zu viel von dem Gelzeug zu sich nehmen? Ich habe erwartet dass sich dieses Ding sofort auflöst- tja tat es aber nicht. Kurz dachte ich mir wie witzig die Zielphotos aussehen müssen wenn ich lache und man sieht diese Dinger in den Backen, oder machte mir kurz Gedanken ob man daran auch ersticken kann :).

Und dann sah ich sie wieder. Bei KM7,5 lief Kati vor mir. Ha die hol ich mir! Wenig später waren wir gleichauf. Ich fragte sie noch ob wir gemeinsam laufen und ich ein bissi Tempo rausnehmen soll. Kati winkte mich weiter und ich lief ein bissi voraus. Natürlich blickte ich dann zurück und dachte mir ich warte, hörte aber dann Horst Stimme in meinem Kopf der mir befahl nicht immer der Samariter zu sein und mein Tempo zu laufen. (Nicht einmal blieb ich wegen langsameren Laufkollegen zurück um ihnen einen schönen gemeinsamen Zieleinlauf zu ermöglichen)

Und dann die letzten 500m ins Ziel. Die Männer stehen wie immer in „unserer“ Kurve und feuern mich an. Rein ins Ziel und die Uhr mal pausieren. Zuerst hol ich mir die Medaille, ein Küsschen von der Medailiendame (bringt Glück für die nächsten Läufe! Müsst ihr auch alle ausprobieren!) und meine Rose. Dann spucke ich noch den halben Gelchip aus- hat sich bei mir nicht aufgelöst das Zeug. Erst nach einem kurzen Plausch mit Kati die wenig später ins Ziel kommt wage ich einen Blick auf die Uhr. 50min33sek!!! 2x muss ich hinschauen weil ich es doch gar nicht glauben kann! Nachdem die offizielle Zeit dann noch etwas besser ist (50:31) bin ich zum ersten Mal seit langem echt zufrieden mit mir…. Wobei die 31 Sekunden….hhhhmmmmm 🙂

Ergebnisse unserer LTC Mädls:

Renate:   43:00   Rang: 44   AK: 4. Platz

Heidi:  45:28   Rang: 121   AK: 5. Platz

Jacky: 50:31   Rang: 554   AK: 95. Platz

Kati: 50:41   Rang: 568   AK: 98. Platz

von 5.578 Teilnehmerinnen!

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