IM Austria 28.06.15 Klagenfurt – Es ist vollbracht!

In der Oberstufe im Gymnasium im Jahr 1984 oder 85 habe ich ein Video vom IM auf Hawai gesehen, welches mein damaliger Sportlehrer gemacht hat. Er war Trainer von Sepp Resnik, dem ersten Österreicher auf Hawai. Das war die Initialzündung für mich für den Triathlon. Allerdings ist das Feuer recht rasch wieder ausgegangen, denn diese Distanzen waren für mich nicht wirklich vorstellbar und Triathlon alles andere als bekannt. Erst im Jahr 2011, ein Jahr nachdem Renate mit dem Kas angefangen hat, habe ich auch begonnen ins Training einzusteigen. Bis dahin habe ich mich in diversen eigenartigen, aber auch populären Sportarten versucht (meistens eher patschert). Der erste Bewerb war dann 2012 ein Sprint am Stubenbergsee. Das Fernziel war damals aber schon definiert:

Langdistanz

Die eigentliche Vorbereitung hat am 01. Dez 2014 begonnen. Ein paar Stunden Training später stehe ich am Sonntag den 28.06.15 um 0650 Uhr mit ziemlich voller Hose an der Startlinie. Die letzten Stunden und Minuten vor dem Start sind echt grausam und wollen nicht vergehen. Aber mit dem Kanonenschuss ist das sofort weg.

Das Schwimmen geht bis km 1,7 recht gut. Von da an wird’s dann zum Orientierungsschwimmen, denn es geht Richtung Lendkanal gegen die tiefstehende Sonne. Da verschenk ich sicher die eine oder andere Minute, obwohl ich mir am Freitag davor die Stelle zur selben Uhrzeit angesehen habe.

Nach 1h07‘ geht’s aufs Rad. Die erste Runde am Rad ist ein bisl zu schnell. Es ist aber auch echt schwer bei der Masse an Zuschauern das Tempo in Grenzen zu halten. In der zweiten Runde ist aber der bevorstehende Marathon schon im Schädl und eigentlich weiß ich nicht wirklich was mich erwartet. Die einzige Sorge die ich am Rad habe ist, dass mich die Technik im Stich lässt. Sorge unbegründet – und nach 5h25‘ in die Laufschuh.

Der rechte Schuh entscheidet sich nach ca. 2km seine Lebensdauer zu beenden und fängt an eine Blase an der Ferse zu produzieren. Als gelernter Soldat könnte ich jetzt über die Entstehung und Wirkung einer Blase an den Füßen referieren. Kurzum Blasen hören irgendwann auf wehzutun. Bis km 25/26 geht’s sehr gut. Ich denk mir noch, was mir die alle für Gschichten erzählt haben, … Aber jetzt nur net übermütig werden. Beim 30-er kommt er dann eh wie angekündigt – der Hammer – in Form von Oberschenkelverhärtungen. Jetzt wird‘s echt hart. Es gelingt mir aber die Wehwehs auszublenden. Nach der Wende beim Lindwurm in Klagenfurt merk‘ ich, wie ich von km zu km schneller werde und ich glaub‘ auch, dass mein Körpergröße vor lauter Stolz ansteigt. Vor dem Einbiegen in den Zielkanal werden meine Mädels abgeschnudelt ( a Traum die Mischung aus Schweiß, Gels, Cola, Salz und ein bisl Wasser aus den Augen). Und dann ein Zielkanal gesäumt mit bummvollen Tribünen und die Worte: You are an Ironman!! Allein wegen den paar Sekunden war die ganze Schinderei der letzten Monate wert. Marathonzeit 3:49

Gesamtzeit: 10:29:01

Schön wars!

Renate, Verena und meine Eltern für das Aushalten meiner Launen, speziell unmittelbar vor dem Tag X,

Michaela Schlembach für unzählige Massagen und Cranio Sacrale Behandlungen,

Christian Schlembach (ebenfalls erfolgreicher Finisher am Sonntag), Franz Taferner und Christoph Gesperger für viele Gespräche und zahlreiche wertvolle Tipps,

Barbara Germershausen, Heidi und Helmut Stadler fürs unermüdliche Anfeuern (auch wenn ich nicht immer darauf reagiert habe, war es unwahrscheinlich wichtig!!)

Robert Lang, verantwortlich für meine Leistungssteigerung beim Schwimmen und

mein Coach Reinhard Friesenbichler, der aus einem immer blader werdenden fußballspielenden Ex-Motorradrennfahrer einen halbwegs passablen Triathleten gemacht hat.

Vielen Dank!!

Share This
X