von Karl Gspandl, 8.4.2017

Seit dem Eisbrecher im November, meiner ersten Skitour der Saison, hat sich einiges getan. Mir war klar, daß mich das Skibergsteigen gepackt hat und der Bewerb mit leichterer Ausrüstung durchgeführt werden muss. Das Christkind hat mir deshalb sehr leichte, aber universelle Tourenschuh gebracht (Scarpa F1), die sogar auf der Piste was taugen. Und über Vermittlung einer lieben Bekannten kam ich zu Dynafit PDG Ski auf die ich eine alte, vorhandene Dynafit low-tech Bindung montieren konnte. Nach einigen Besuchen im Salewa-Store in Wien (hat auch Dynafit Zeugs…) waren mein Börserl und ich bald sehr leicht unterwegs. In der Zeit bis zu Kitzsteinhorn gingen sich aber doch kaum Skitouren aus. Einzig im Urlaub in Frankreich konnte ich ein wenig hochalpin Tourengehen.

 

Zum Bewerb. Start ist in Kaprun mitten im Ort. Ski, Schuh, LVS-Ausrüstung, 1 Liter Wasser (verpflichtend), Jacke, Hose, Klettergurt,  Klettersteigsicherung,… will alles gut am Körper und im Rucksack verstaut sein, denn immerhin läuft man damit ein paar Kilometer am Asphalt, Schotterweg und Steig hoch bis zur Schneegrenze. Das laufen gestaltet sich ein wenig schwierig mit Rucksack und Ski+Schuhen am Rücken. Mit einem Arm versuche ich das ganze an de Körper zu drücken, damit es nicht pendelt. Auf Höhe des Parkplatzes der Seilbahn geht es in den Wald und recht steil einen Steig hoch. Vielleicht hätte ich mich anfangs doch nicht so mitreißen lassen sollen beim Laufen? Bei ca. km 8 beginnt der Schnee und es dauert noch ein wenig bis zu einer Forststraße wo der offizielle Anschnallpunkt ist. Laufschuh in den Rucksack oder an den Körper, sie können erst beim Langwiedboden abgegeben werden. Die neue Bewegung tut gut. Wie beim Triathlon… gemächlich geht es bis Langwiedboden. Zu diesem Zeitpunkt vermute ich bereits, daß ich Letzter bin/sein werde. Die Sonne brennt und es gibt weit und breit keine Verpflegsstelle. Die Laufschuh werden entgegengenommen und ins Alpincenter gebracht. Die folgende Strecke bis Höhe Alpincenter entspricht der Streckenführung des Schneekönigs, wobei die erste Tragepassage weiter links ist und man bei der „Gletschermühle“ rauskommt. Kurze, steile Fellabfahrt. Weiter Richtung Fun-Park wo gerade ein Freestyle-Bewerb stattfindet. Dort befindet sich eine Verpflegsstelle. Es folgt eine Skiabfahrt teils im Gelände. Ich vergesse die Schuh zu schließen und denke noch, daß ich das irgendwie sturzfrei schaffe, da hauts mich schon auf… Zum Glück ist der Frühjahrsschnee so sulzig, daß nichts passiert. Anfellen, Helm richten, weitermarschieren. Über unzählige Spitzkehren geht es über den Gletscher zu dem steilen Hang der zum „Gletscher 3000“ bzw. Standseilbahn führt. Hier warten Streckenposten an einem Fixseil. Mit eingehängter Klettersteigsicherung geht es die letzten Höhenmeter hoch. Auf der Aussichtsterrasse des Gletscher 3000 ist der Zielbogen. Selten war ich so froh ins Ziel zu kommen. Das Abfahren zum Alpincenter ist mit den ultraleichten Ski unerwartet gut. Die Piste ist aber nicht vereist, vielleicht wär es dann problematischer. Freu mich auf nächstes Jahr. Zunächst bin ich ein wenig geknickt, daß ich als Letzter ins Ziel gekommen bin. Als ich jedoch feststelle, daß die Hälfte der Starter GAR NICHT ins Ziel gekommen ist, bin ich dann doch zufrieden. Ich freue mich auf nächstes Jahr.

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