Ironman 70.3 Antalya am 2. Nov. 2025

Wir sind ein verrücktes Paar 😉 das wussten wir schon vor 25 Jahren und genau 2 Monaten, als wir mit Tauchflossen unseren Hochzeitswalzer tanzten. Zur „Silbernen“ ging’s ab nach Antalya, Türkei zum IM70.3. Normale Geschenke gibt’s bei uns kaum 🥳

Mit dabei Karin und Michi sowie Ingeborg und Leo. Für Karin ist es der erste Bewerb mit Schwimmen im Meer und für Ingeborg ist es überhaupt die erste Halbdistanz (Anm.: Nach Ingeborgs Radunfall im April musste sie die HD beim Apfelland Triathlon und den Ironman Austria absagen).
Anreise am Donnerstag und gemeinsames Registrieren am Freitag. Wir fahren uns auf einem Teilstück der Radstrecke ein (Was für ein Verkehr 🙈- freu mich auf eine gesperrte Strecke) und danach wird noch das Meer getestet. Herrlich, zwar wellig, aber gut zum Schwimmen. Am Samstagmorgen geht’s zum offiziellen Schwimmtraining. Die Bojen sind gut sichtbar gesetzt und der Kurs (inkl. Australien Exit) ist kurzweilig. In zwei unterschiedlichen Wechselzonen wird eingecheckt und schön langsam steigt die Nervosität, zumindest bei mir. Ich glaube aber, dass meine drei Mitstreiter schon früher nervös sind, v.a. Ingeborg. So soll es auch sein, denn das gehört zum Gesamtpaket von einem großen Wettkampf.

Jeder von uns hat seine persönlichen Ziele. Wir sprechen nicht darüber, aber ich weiß genau, was sich Ingeborg, Karin und Wolfgang wünschen …. so bin ich doch ihr Coach und kenne sie 😉

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Meines habe ich kommuniziert. Ich will meine Leistung abrufen – ohne Hoppalas wie zuletzt in Zell am See mit dem Radsturz. Mein Mantra war: Ich werde ganz vorne mitmischen und mir den Slot für die 70.3-WM in Nizza im September 2026 holen. Mein neues Liv und ich fahren in den Bergen von Nizza 🤩

Sonntag kurz vor 7 Uhr morgens. Wolfgang und ich treffen Karin und Ingeborg in der Wechselzone (T1). Anders als bei Ironman Rennen in Europa gibt es hier Live-Musik und zwar rockige Blasmusik. Sehr originell 🥳
Start 8 Uhr. Wolfgang ist in einem der vorderen Startwellen. Karin und ich sind im selben Block und Ingeborg ist einen Block weiter, denn durch ihre Schulterverletzung hat sie noch einen Trainingsrückstand. Das Meer ist wunderbar glatt, die Bojen sind trotz Morgensonne noch gut sichtbar.
Meine Zeit ist ok, ich darf nicht raunzen, denn meine Stärken kommen erst. Ab aufs Rad und Leistung abrufen.

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Was soll ich sagen….. die erste von zwei Runden ist wie ein Radrennen. Zum Teil dichtes Gedränge auf der Strecke. Männer, die sich hinten reinhängen. Gruppen, die mich überholen, wo ich mich aber nicht zurückfallen lassen kann, weil überall Radfahrer sind, die aber kaum schneller werden (Anm.: Das Überholen sollte schnell gehen und der Überholte sollte sich zurückfallen lassen.). Somit gibt’s nur eine Variante: Immer wieder einen Weg raus aus der Gruppe finden, maximal schnell vorfahren und drücken, was geht. Kostet zwar Kraft, aber alles andere halt ich nicht aus. Die zweite Runde ist komplett anders, keine Gruppen, die mich behindern. Vermutlich wurden doch einige „heraus gefischt“.
Leistung passt, Watt sind ok, Tempo ist toll. Ich fühle mich wohl mit meiner neuen Einstellung am Liv-Bike. Beim Absteigen zu T2 sind dann plötzlich wieder alle da. Schnelles Laufen durch T2 ist nicht möglich. Trotzdem kann ich in T2 einen Platz gutmachen.

Ich laufe raus und da stehen schon Michi und Leo. „Platz 5“ rufen sie mir zu. Leiwand 😎 jetzt nur mehr abrufen, was ich trainiert habe. Der Schritt passt, das Tempo auch. Die Sonne heizt herunter. Kühlen, trinken, essen – alles nach Plan. An der Pendelstrecke sehe ich Karin, sie ist ein paar Minuten vor mir (wie erwartet sehr stark am Rad). Später treffe ich auch Wolfgang. Alles gut ☺️alle da bzw. Ingeborg ist sicher auch bald da.
Ich bleib voll bei mir, konzentriere mich nur auf die aktuelle Pace. Michi gibt mir keine Platzierung mehr durch (Bin ich zurückgefallen?). Egal. Kämpfen. Jede Dame ist meine Konkurrentin, wenn es darum geht, einen Slot für die WM zu bekommen.

Es sind drei Runden zu laufen. Karin treffe ich in Runde 2 annähernd an der gleichen Stelle. Ich kann meine Pace konstant halten. In der dritten Runde, beim Wendepunkt der Pendelstrecke bei Km 16, lege ich zu. Gepusht durch den Red Bull Stand läuft’s gut. Alles geben – denke ich mir. Wenn ich nach Nizza will, muss ich jede Dame vor mir überholen. Und da ist schon Karin. Wir scherzen im Vorbeilaufen 😂 Dran bleiben, jetzt keinen Fehler machen, weiterhin trinken und kühlen. Auch wenn es mittlerweile leicht bedeckt ist, so sind Körper und Kopf heiß. Ein letztes Mal hinein in die Menge, auf den Straßen von „Land of Legends“. Voll leiwand !! Tolle Stimmung und dann abbiegen in den Zielkanal.

Ich sehe meine Zeit und bin überwältigt. Zielsprint, Arme hoch, geschafft 😍5:23h und ich bin 5. in meiner AK !!
Zwei Minuten nach mir kommt Karin ins Ziel. Und da wartet schon Wolfgang auf uns, natürlich schon umgezogen. Michi habe ich im Zielkanal noch schreien gehört. Leo ist an der Laufstrecke und feuert Ingeborg an. Sie darf noch kämpfen.

Karin und ich sind sichtbar glücklich und erleichtert. Wolfgang ist mit seiner Performance nicht zufrieden (gesundheitliche Baustellen lassen ihn nicht seine gewohnte Leistung abrufen). Mit Ingeborg im Ziel ist unser Quartett dann komplett. Ihre Emotionen sind gewaltig. So soll es auch sein, wenn man seinen ersten IM70.3 finisht.

Jetzt beginnt das Hoffen auf den Quali Platz. Anders als beim IM70.3 Zell am See wird die Liste vom Performance Pool schon vor der offiziellen Slot-Vergabe am Abend veröffentlicht. Kurz zur Erklärung:

Es gibt 30 Plätze für Damen und 30 für Herren, da die WM auf zwei Tage aufgeteilt ist. Der Sieger der Altersklasse hat einen fixen Slot. Wenn dieser nicht angenommen wird, dann darf Platz 2 oder Platz 3 annehmen. Alle offenen Slots kommen in den „Performance Pool“. Es wird eine Bestzeit der besten Altersklasse der letzten fünf Jahre ermittelt. Davon ausgehend gibt es einen Umrechnungsfaktor (d.h. 5h sind in der AK30 nicht das gleiche wie in der AK50). Somit ist eine starke Endzeit wichtig, egal wie viele Athleten in deiner AK sind.
Ich bin 23. Dame im Pool 😍 und somit ist beim Slot fix !!! Meine Zeit ist umgerechnet 4:51h (tatsächlich 5:23h). Ich habe mein Ziel erreicht und darf 2026 nach Nizza 😍 Ohne Bangen und Warten noch dazu. Einfach so was von happy !!!

Jetzt geht’s zur Siegerehrung. Ingeborg hat bei ihrem Debut den 3. Platz erreicht. Wahnsinn !! Wir sind so stolz auf sie. Ich glaube, sie ist heute noch geflasht und kann es nicht glauben.
Endlich die Slot-Vergabe der Damen. Bei den Herren konnten auch Finisher der Plätze 30 bis 50 vom Performance Pool einen Slot ergattern, da weiter vorne Platzierte verweigerten oder nicht anwesend waren. Ob es bei den Damen auch so sein wird? Platz 54 hat Karin und Platz 55 (mit 5 Sekunden Abstand) hat Ingeborg.
Ich stehe bereits bei der Anmeldung mit meiner Slot-Münze und meinem „official qualifier“ Zertifikat in der Hand, da höre ich, dass es noch einen letzten Platz gibt. Und dann „Austria …..“ und ich hüpfe schon vor Freude. Karin hat den Slot !!

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Was für ein Tag 🥰für mich als Athletin die Belohnung für die harte Arbeit tagein tagaus. Aber für mich als Coach der Dank dafür, dass wir alle am richtigen Weg sind.
Mein Mantra:
Positiv denken,
geduldig sein
und hart zu sich selbst sein, dann, wenn es notwendig ist.

Auf nach Nizza 🥰und ich denke fest daran, dass mich noch wer begleiten wird – nicht nur als Betreuer, sondern auch als Athlet.

Meine Zeiten:
total 5:23:25
swim 42:14
T1 4:09
bike 2:38:05
T2 4:13
run 1:54:46

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