Dass das Jahr 2020 etwas anders gelaufen, geradelt, geschwommen usw. ist, brauche ich glaube ich nicht lange erklären…

Somit hatte ich bis 2 Tage vor der HD in Podo eigentlich nicht fix damit gerechnet, 2020 noch einen Triathlon, geschweige denn, eine HD erleben zu dürfen.

Nun gut, alle Pläne die ich mit meinem neuen Trainer im Winter bereits geschmiedet hatte, waren dahin. Mit Aussicht auf keine Wettkämpfe in Naher Zukunft, war oft schon zugegeben eine große Herausforderung, dem Training weiter motiviert nachzukommen – auch was „das Schwimmen“ anbelangt, hier war ca. 3 Monate, Trockentraining angesagt.

Die Radform kam relativ schnell in Schwung und ich hab mich eine Zeit wirklich gut am Rad gefühlt aber irgendwann Anfang Sommer, ist relativ plötzlich der Faden gerissen, es wurde vom Gefühl schlechter und mühsamer und Schwung kam kaum noch rein aber da muss man als Sportler halt auch durch.

Als im Mai endlich wieder die Freibäder aufgesperrt hatten und auch der Neusiedlersee & meine geliebte Fischlacke in Trautmannsdorf… langsam wärmer wurden, wartete die nächste Herausforderung auf mich.

Christian hatte mir zuvor schon gesagt, dass es gut sein könne, dass ich mich nach der langen Schwimmpause eventuell schwerer tun könnte als andere, da ich jetzt nicht gerade ein Schwimmtalent bin. Danke für dein Vertrauen & Zuspruch Schatzi 😃 Normal bin ich ja nicht so der Optimist was schwimmen anbelangt aber komisch ich hab mich damit nicht weiter beschäftigt und dachte, „dass wird schon gehen“, paarmal schwimmen und ich bin wieder dort, wo ich war.

Mmmhhhhhmm, es hat sich dann leider bestätigt, dass Christian Recht haben sollte und es wurde eine mühsame Angelegenheit, sich zumindest wieder in Richtung des Levels zu bewegen, wo ich bis zum März 2020 war, ganz ist es ohnehin nicht gelungen.

Das Laufen musste ich ab Mitte Mai ziemlich zurückschrauben, da sich hartnäckige Knieschmerzen eingeschlichen hatten und ein Trainingspensum wie geplant, leider nicht machbar war.

Die Saison 2020 war somit recht durchwachsen und als es immer klarer wurde, dass Podo stattfinden wird, wurde ich immer unsicherer, da man so eine HD halt doch nicht ganz aus dem Stehgreif macht und ich wollte mich auch verbessern und somit habe ich überlegt, ob ich wirklich mitmachen soll. Andererseits, jetzt hatte ich mich solange brav im Training abgerackert, jetzt wollte ich doch auch wissen, wie die Lage im Moment so war.

Die Woche vor Podo war ich sehr nervös, ich glaube nervöser als vor meiner 1. HD letztes Jahr in Podo und ich fragte mich immer öfters, ob es die richtige Entscheidung war. Aber dann ging alles ganz schnell, der Samstag war da und schon saß ich mit Christian im Auto Richtung Podo und wenn man dann mal Richtung Wechselzone unterwegs ist, dass Rad eincheckt und die vielen Mitbewerber um sich herum hat, ist man plötzlich wieder mitten drin in der Szene, als wenn nie eine Pause dagewesen wäre.

Das Wetter war herrlich warm und sonnig nur leider wurde es immer windiger und da ich meinen Start erst in der 3. Welle um 11:00 Uhr hatte, wehte bis dahin schon ein anständiges Lüftchen. Durch Corona war alles etwas anders, es gab keinen Massenstart und ich war in der 3. Welle zusammen mit allen Damen und den Staffelteilnehmern zusammen beim Leuchtturm „mit Abstand“ in einer Reihe aufgestellt und wartete darauf, dass ich zum Start dran war. Gestartet wurde der Startnummern Reihe  nach, mit 5sekündigem Abstand. Kurz vorm Start hatte ich mir beim Anziehen den Neo (es war Neo erlaubt) noch kaputt gemacht somit war ich mehr damit beschäftigt, mich darüber zu ärgern als aufgeregt so sein 😊

Das Schwimmen hat eigentlich gut funktioniert, es war aber sehr wellig und je weiter wir raus schwammen umso höher wurden die Wellen. Somit hab ich ab 1/3 der Strecke außer viel schaukelndes, braunes Wasser, nicht viel gesehen. Ich hab gehofft, dass ich ungefähr auf Kurs rudere und nicht „irgendwo“ hinschwimme aber, es hat ganz gut geklappt 😊

Zügig vorwärts gekommen bin ich halt nicht, weil ich einfach keine gute Schwimmerin bin aber ich hab die 1,9 km in 38:44 runtergepaddelt und somit ist das für meine Verhältnisse „normal“.

Der Wechsel hat nicht perfekt geklappt  der Neo ist beim Chip hängengeblieben und ich hab so meine liebe Not gehabt, den Anzug vom linken Bein zu bekommen, das hat doch so ein bisschen Grant in mir hoch kommen lassen und dementsprechend „geladen“ hab ich mich auf die Radstrecke begeben…

Vorm Radeln hatte ich eigentlich die meiste Sorge, da es die letzten Wochen halt nicht so hingehauen hat, wie ich es gerne gehabt hätte. Im Wettkampf direkt, denkt man daran aber zum Glück nicht und ich muss sagen, dass ich mich bis jetzt bei den meisten Wettkämpfen auf meinen Sturschädel verlassen hab können und ich funktioniere dann recht gut und denke nicht mehr so „mimimi das kann ich nicht, mimimi, ich bin zu langsam usw. usf., wie es mir im Training doch oft passiert.

Ich muss aber schon zugeben, ich hab auf den ersten Kilometern gemerkt, dass das eine windige Angelegenheit wird und somit habe ich gleichmal paar Watt rausgenommen und hab mich auf Zug aber nicht mit voller Power, gegen den Wind gestemmt. Mir ist dann bald klar geworden, dass sich eine Radzeit wie 2019 nicht ausgehen wird aber „Shit happens“.

Die zweite Runde hat eigentlich auch noch sehr gut funktioniert und ich habe schon einige Damen und auch Herren überholt und ich muss sagen, dass viele Herren die eine blaue Nummer also HD, hatten, auch  nicht mehr so frisch aussahen und oftmals mehr mit dem Wind haderten und kämpften als ich und das war schon ein beruhigendes Gefühl.

Die vielen langen Trainingseinheiten im Wind die Zeit davor, hatten sich schon ausgezahlt, denn ich habe bemerkt, dass es zwar mühsam ist, dass ich die 3 Runden aber sicher ganz gut hinbekommen werde und mit dem Gedanken im Kopf, bin ich einfach weiter geradelt.

Die dritte Runde war aber schon echt mühsam, da der Wind immer stärker wurde und ich habe mich dazu entschieden, etwas nachzulassen, anstatt mich an die Wand zu radeln weil immerhin kommt da ja noch das Laufen. Mir ist am Ende der dritten Radrunde auch aufgefallen, dass ich mir die ganze Zeit immer und immer wieder den Refrain von „Savage Love“ vorgesungen habe und hab über mich selbst lachen müssen, womit man/Frau sich so seine Zeit vertreiben kann.

Meinen vorgenommenen Ernährungsplan beim Radeln a la „gib dem Affen Zucker“ habe ich wie im letzten Jahr akribisch eingehalten und durchgeführt und der hat sicher Schlimmeres verhindert. Auf die Minute genau alle 20 Minuten,  habe ich mir paar Bissen von diversen Riegel reingewürgt obwohl der Körper nicht immer damit einverstanden war aber ich bin mir sicher, dass ich sonst weitaus schlechter geradelt wäre.

Der nächste Wechsel hat gut funktioniert und schon war ich dabei aus der Wechselzone raus auf die Laufstrecke zu traben. Ich war etwas unmotiviert, da die Radzeit halt nicht die war, die ich gerne gehabt hätte und dachte, dass kann ja jetzt heiter werden aber ein Blick auf die Uhr zeigte mir aktuelle Pace 4:50 obwohl ich das Gefühl hatte, zu stehen, somit war ich wieder ganz zufrieden und nach einem weiteren km an die 4:50 hab ich mich dann auf realistische 5:00 – 5:05 eingeschliffen um auch wirklich bis zum Schluss zu überleben 😊

Die Laufstrecke war neu, keine Pendelstrecke mehr und ich muss sagen, mir hat sie gut gefallen. Die Teile wo es statt Asphalt, Feldwege gab, haben mich persönlich nicht gestört, da ich privat auch  meist auf Feldwegen laufe, somit, war das weder neu noch sonderlich anstrengend(er.)

Was ich nicht so gut fand, war, dass man sich selbst versorgen musste = man musste definitiv stehen bleiben, wenn man Wasser, Cola, Iso oder sonst was wollte. Aber natürlich in Zeiten wie diesen nur verständlich, es hat mir persönlich aber einiges an Zeit gekostet, ist aber nun mal so…

Die erste Runde war noch etwas mühsam da die Oberschenkel vom Radeln gebrannt haben, die zweiter Runde wurde dann besser und ich konnte das Tempo gut halten und gegen Ende der zweiten Runde auch noch zulegen. Auch beim Laufen bin ich keinen Meter von meinem Ernährungsplan abgewichen und habe alle 5 km ein Gel geschlürft – gerade den Mädels will ich damit sagen, wie wichtig es ist, dass man was isst beim Sporteln  – es ist ein ganz anderes Gefühl… man ist etwas weniger tot als tot, wie soll ich’s beschreiben – man fühlt sich zwar immer noch bescheiden, hat aber mehr Spaß daran – probiert es –  der Wettkampftag ist definitiv nicht der Tag, wo man Kalorien zählen sollte 😉

Gefinisht habe ich mit 05:07:06 was trotz der nicht so tollen Radfahrt  um 3 Minuten schneller war als im Vorjahr 😊

Danke an die LTCler die ich immer wieder irgendwo aufmunternd zurufen hab hören, gesehen hab ich euch aber meist leider nicht – trotzdem ist es super zu wissen, da ist jemand… 😊

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