Mein (Enzo) sportliches Ziel war für heuer die Teilnahme beim Langstreckenrennen „Bern-Bodensee-Bern“. Nach einer sehr guten Vorbereitungsphase war ich für das Unternehmen „Qualifikationsrennen fürs RAAM“ hoch motiviert.
Am Donnerstag bin ich um 02.00 Uhr mit meinem Praktikanten Pepi Kainz nach Ittigen (Bern) aufgebrochen. Ankunft um 12.15 Uhr, Check in, Rad zusammenbauen, kleine Runde nach Bern, Pasta Party, Startnummernausgabe (32), Smalltalk und ab in die Hapfen. Start Freitag, 29.06.2012, 12.01 Uhr.
Nach ausgiebigem Frühstück geht’s ans Eingemachte. Flaschen füllen, Magnesium, Power-Gel, Salztabletten, … Aufstellung im Startzelt, wo es gefühlte 50 Grad hat. Im Minutentakt werden die Teilnehmer auf die Strecke geschickt. Ein österreichischer Teilnehmer aus Gänserndorf, der mit einem vierköpfigen Betreuungsteam (mit Masseur und Arzt) angereist ist, rät mir noch die Ärmlinge bei dieser Hitze zu tragen.12.00.30 Uhr – Herrn Enz bitte an den Start!!
Wie ein junger Hitzkopf katapultiere ich mich aus dem Starthaus und los gehts. Bis zur ersten Labe in Langebruck (57,1 km) zeigt mein Tacho einen Schnitt von 35,4 km/h. Entweder das hohe Anfangstempo oder die unerbittliche Mittagssonne fordern aber bereits vor der zweiten Labe bei Kilometer 127,6 ihren Zoll. Erste Anzeichen von Krämpfen im Oberschenkel machen sich bemerkbar. Runter vom Rad – Magnesium, Cola, Salztabletten, chinesische Wundercreme. Lockere Weiterfahrt über eine kurze Rampe mit 15 % Steigung, ich hoffe, dass es in der Nacht abkühlt und ich mich etwas fange. Am Bodensee angekommen fahre ich bei relativ angenehmen Nachttemperaturen flach bis KM 380 und bin eigentlich zu diesem Zeitpunkt ganz zuversichtlich das Ziel bei KM 720 zu erreichen.
Nächster Stopp bei der Labe in Sargans – es gibt Kuchen, Kaffe und Cola bereits um 5 Franken. Weiter geht’s Richtung Pfäffikon wo ich die 8 km lange Steigung mit 8% super locker durchtrete. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich ganz wohl gefühlt. Nach einem 20 minütigen „Turboschlaf“ auf einer Parkbank beim Zuger See bei KM 450 mache ich mich wieder auf den Weg.
Um 09.00 Uhr habe ich bereits wieder 2 Bergankünfte Richtung Emmenbrücke und inzwischen 495 km in einer Nettozeit von 17 Stunden 45 Minuten hinter mich gebracht. Da jedoch die Sonne wieder erbarmungslos auf mich niederbrennt, sehe ich keinen Sinn mehr weiterzufahren und entschließe mich w.o. zu geben – Gesundheit geht bevor. Such ich mir halt ein neues Ziel, (Ötztaler, 24 h ????) schau ma mal!
Enzo