2021 ist definitiv eines meiner erfolgreichsten Jahre meiner Karrere gewesen. Trotz vieler Höhen und Tiefen konnte ich mit Robert eine stabile Form in allen drei Disziplinen aufbauen und über die Saison hinweg halten. Hier möchte ich jetzt die Gelegenheit nutzen und über meine Saison 2021 zu resümieren und berichten.

Als die Saison begann war noch lange nicht klar, wie sie verlaufen würde. Gibt es heuer eine EM/WM? Gibt es internationale Wettkämpfe? Gibt es überhaupt Wettkämpfe und wie wird das Reglement heuer sein. Nach der Enttäuschung im letzten Jahr (abgesagte EM trotz Qualifikation) setzte ich mir die gleichen Ziele, wie wenn es eine Saison ohne Corona gewesen wäre. Ich wollte bei der Heim-EM in Kitzbühel einen von vier Plätzen bekommen. Das war das Hauptziel, nachdem wir trainierten und uns fokussierten. Der Motivation wurde jedoch leider sehr schnell, sehr kräftig ins Gesicht getreten, denn bereits Mitte Februar tauchten in meinem Knie Schmerzen auf, die sich 8 Wochen nicht behandeln ließen. Diese Zeitspanne kostete mich nicht nur einige Nerven, sondern auch viele Laufkilometer. Das sogenannte IT-Bandsyndrom hinderte mich an einen Start bei der ersten von zwei Qualifikationsmöglichkeiten für die EM.

Die zweite Möglichkeit war somit für mich die letzte und die Erste zugleich. Mit nur drei Wochen Laufvorbereitung und ohne Testwettkampf machte ich mich auf nach Caorle, Italien. Dieses Rennen würde über die ganze Saison entscheiden, denn die drei besten Österreicher hatten einen EM-Startplatz fix. Die Saison ist auf die EM basierend geplant gewesen und eine Saison ohne EM wäre zudem Zeitpunkt nicht geplant gewesen. Es gab nur einen Weg. Was mich vielleicht von andere unterscheidet, ist das mich solche Tatsachen vor Renen nur kaum interessieren oder nervös machen, ganz im Gegenteil machen sie mich noch heißer, da ich das Gefühl habe, zeigen zu können, dass ich auch bei nicht optimalen Bedingungen der Beste sein kann.

Das Rennen in Caorle ist ein Junioren Europa Cup gewesen, wo am Samstag vier Semifinale mit jeweils 30 Burschen und am Sonntag das Finale mit 30 Burschen stattfand. Die 7 schnellsten jedes Semifinals sind fix im Finale gewesen und dazu kamen noch die zwei Zeitschnellsten. 7 von 30, da ist kein Platz für Fehler. Obwohl ich wusste das es dafür keinen Platz gibt, passierten mir leider doch Fehler in der Wechselzone, was im Halbfinale zu einem unangenehmen Sprint um Platz 7 führte. Ich habe den Zielsprint gewonnen um heiße 0,5 Sekunden.

Im Finale bin ich beim Schwimmen zu sehr in Schlägerein verwickelt gewesen und hatte dementsprechend nur wenig mit dem Rennausgang zu tun, konnte aber mit meinem harten Fight mich von den letzten Positionen beim Laufen noch auf Platz 24 vorkämpfen. Ich bin damit der drittbeste Österreicher gewesen und war trotz des verkorksten Rennens überaus glücklich gewesen nach Kitzbühel fahren zu können.

Die EM in Kitzbühel selbst ist derselbe Modus gewesen und ich hatte bei der Auslosung leider ein bisschen Pech. 8 der besten 10 Junioren im ‚Finale sind in meinem Semifinaler gewesen. Ich bin in einer wahnsinnig guten Laufform gewesen mit nur 7 Wochen laufen, beim Schwimmen fehlten mir dafür gute 5-10 Sekunden auf die Führungsgruppe. Damit sind meine Finalträume bereits im Wasser ausgeträumt gewesen. Platz 17 reichte in Endeffekt noch für das Kleine B-Finale.

Dort konnte ich dann meine Form unter Beweis stellen und als Siebenter mit 10 Sekunden auf das Podium Rückstand ins Ziel laufen. Die EM in Kitzbühel ist definitiv eines der schönsten Erlebnisse meines Lebens gewesen, meine Ergebnisse drückten ein wenig die Stimmung, dafür sind die Atmosphäre und die Athleten/innen unvergesslich gewesen.

Nach der EM hatte ich noch drei Starts bei drei Junioren Europa Cups. Ich konnte mich bei keinem der drei über ein fehlerfreies Rennen freuen, sammelte für nächstes Jahr dafür viel Erfahrung. In Wels bin ich mit der 5t schnellsten Laufzeit 15 geworden. In Ungarn riss mich ein beinahe Massensturz aus der Führungsgruppe und ich wurde 19ter. In Tschechien bin ich leider krank an den Start gegangen und bin zu stur gewesen das Rennen zu beenden und schleppte mich kraftlos vom Start weg auf Platz 27.

Nach dieser intensiven ersten internationalen Saisonhälfte, ist die Luft bereits im Ende Juli draußen gewesen. Nach einem schönen Urlaub in Kroatien ging es dennoch wieder los. Die Staatsmeisterschaft in Blindenmarkt im Sprint stand noch na. Ich wollte einfach ein perfektes Renne abliefern und zeigen in welcher Form in wirklich bin. Diesmal hatte ich auch einen Testwettkampf in Traun, den ich als 2ter beendet habe. Die Strecke ist sehr bergig gewesen, was mit sehr zugute kam. Bei 35 Grad kämpfte ich gegen jegliche Form von Gegner. Doch ein wenig überraschend für mich verlief das Renne für mich völlig reibungslos und auf der Laufstrecke hatte ich bereits nach 1,5km 10 Sekunden Vorsprung auf Platz 2. Damit hatte ich nicht gerechnet. Diesen Vorsprung brachte ich mit einer kleinen Draufgabe nochmal 10 Sekunden noch kontrolliert ins Ziel und ich gewann meine zweite Goldmedaille und überraschte alle, am meisten mich selber. Ich ging mit Medaillenerwartung hin, mit Gold hatte ich nach dem bisherigen Saisonverlauf nicht gespielt Gedanken. Insgesamt reichte es als Draufgabe sogar für Platz 7.

In Linz folgte dann noch Platz 3 und eine Bronzemedaille bei den österreichischen Meisterschaften im Aquathlon Insgesamt 5ter. In Podersdorf durfte ich mich noch zum ersten Mal zum Landesmeister über die Sprintdistanz küren und beim Duathlon in Maissau der österreichischen Meisterschaft holte ich mir meine dritte Goldmedaille bei österreichischen Meisterschaften.

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Am Ende dieser langen und wirklich wunderschönen Saison kann ich mich nur sehr wirklich glücklich schätzen, den Zielsprint in Caorle gewonnen zu haben. Diese halbe Sekunde hat mir sehr viele schöne Momente in diesem Jahr beschert auf die ich wirklich sehr stolz bin sie erlebt haben zu dürfen. Gleichzeitig sitze ich schon bei meiner Planung für die nächste Saison, die hoffentlich noch besser wird. Nächstes Jahr bin ich der Älteste bei den Junioren im Europacup und möchte dementsprechend bei den Europacups diesmal ganz vorne mitmischen und bei der EM und WM um die Medaillen mitkämpfen. Dazu muss ich noch in allen drei Disziplinen besser werden und verletzungsfrei bleiben. Danke an meine Familie und an Robert, das ich mich auf diesem Weg unterstützt.

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