Wir alle kennen das ja. Da strandelt man durch die Marathon oder Triathlon- Messe, holt sich seine Startersackerl ab und schaut sich beflügelt um. Von einem Stand zum Nächsten stiefelt man, erkennt bereits bestrittene Wettkämpfe wieder, quatscht mit vielleicht schon bekannten Veranstaltern und meldet sich übermütig zu neuen Herausforderungen an, auf die man zu Hause vor dem Internet NIE gekommen wäre. Ja so gings uns im Oktober auf der Messe des „Linz Marathon“.

Dort trafen wir am „Donautrail 24“ Stand Christoph Hain, den Veranstalter eben diesem, und seinen Spezi Max. Die Historiker unter uns wissen vielleicht noch, dass Horst und ich den „22km Trailrun“ bereits im Jahr 2021 gemacht haben. Große Töne haben wir da noch gespuckt und gemeint dass wir dann im Jahr 2022 den 35km rocken. Viele von euch haben es Gott sei dank vergessen – der Christoph allerdingst nicht. Nachdem wir ihn begrüßt hatten, hat er uns natürlich gleich drauf angesprochen. Zuerst haben wir noch ein bissi herumgedrückt, aber als sich dann sein Kumpel Max einbrachte war einfach kein auskommen mehr. „Des schaffts schon!“ „Ihr miasts nur schaun, dass euch gut verpflegt und gnuag esst“ Najo dass Horst und ich gut essen können ist ja wohl bekannt, also gut, Herausforderung angenommen. 35km mit 1250hm. So schlimm kanns ja nicht werden.

Zu Hause und die Monate darauf kommen dann doch die Zweifel. Als Flachländer haben wir ja nicht gerade die besten Trainingsmöglichkeiten. Ich verlass mich auf mein oberösterreichisches Blut und denk ma- des wird schon. Horst zehrt ja seiner Meinung nach immer noch von seinem Ironman Training. Außerdem pinnen wir das Steckenprofil auf die Küchenfront um uns bei jedem Griff ins „Naschkasterl“ in Erinnerung zu rufen was vor uns liegt. Von dem her kann ja eigentlich nix schief gehen. Leider machen uns aber seit Jänner sämtliche Seuchen einen Strich durch die Rechnung. Wie die Checklisten beim Triathlon haken wir jegliche Krankheiten ab, die auf dieser Erde kursieren. Und das das Naschkasterl trotzdem öfter leer ist, ist eine andere Sache- Aber uns wurde ja gesagt wir müssen uns gut verpflegen.

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Dementsprechend nervös geht’s am Samstag nach Linz. Wie immer haben wir das beste Taxi das man in Linz bekommen kann – meinen Papa. Er setzt uns kurz vor der Linzerie ab. Ein Start in einem Shopping Center ist dann doch was ganz was neues. Diesmal sind wir aber ausrüstungstechnisch viel besser vorbereitet als beim letzten Mal. Wir stehen da mit unseren coolen Trailrunning- Schuhen, jeder schleppt einen 2l Trinkrucksack und 12 Gels mit sich. Die Vorausschauende unter uns hat auch ein erste Hilfe Paket mit, dass uns später noch gute Dienste leisten wird. Wir wechseln noch ein paar nette Worte mit Christoph und schon geht’s los.

Unseren „22“er liefen wir ja damals wie ein Straßenrennen. Oiso komplett falsch des ganze! Drum haben wir diesmal eine ganz andere Taktik gewählt. In der Flachen locker joggen und bergauf- selbst wenns nur ein Hügerl ist- wird gewandert. Bergab wird gelaufen und wenns ganz steil runter geht, dann wandern wir wieder. So kommen wir gleich mal gut die ersten 886 hm auf die Gis hinauf. Der höchste Punkt ist geschafft und wir stärken uns gleich bei der ersten Labe. Das Angebot dort lässt keine Wünsche offen: Nudelsuppe, Kekse, Bananen, Wasser, Iso Kalt und Iso warm. Auch den Nachhaltigkeitsgedanken finden wir super. Im Startersackerl ist ein Alu- Becher mit Karabiner enthalten, mit dem wir dann in der Sonne sitzen und unseren „Iso-Tee“ genießen.

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Irgendwann müssen wir aber doch weiter und es geht bergab. Aber nicht lang und schon kommt der Aufstieg zum Pöstlingberg. Und Leute ganz ehrlich! Diese Stelle haben wir definitiv verdrängt. Und weil wir ja keinen abschrecken wollen erzählen wir jetzt nicht zu viel darüber. 😊 Als wir dann oben angekommen sind geht’s gleich weiter zur nächsten Labe. Und wieder mampfen wir Briochkipferl, trinken Iso und Cola und lassen uns von den netten Volunteers feiern. Am Weg nach unten helfen wir noch einem Teilnehmer, der gestürzt ist und somit hat sich auch das erste Hilfe Packerl ausgezahlt.

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Die Strecke kennen wir jetzt schon und somit vergeht die Zeit eigentlich wie im Flug. Ein bisschen bergauf, ein bisschen bergab und schon geht’s wieder zur nächsten Labe, die uns mit Linsensuppe, Cantuccini, Äpfel, Iso und Wasser versorgt. Weil wir aber schon 7 Gels intus haben, halten wir uns sicherheitshalber nicht zu lange dort auf.

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Und dann kommt das letzte, zäheste und ehrlich gesagt langweiligste Stück des Ganzen. Von Puchenau über die Donaulände nach Linz. Dort futtern wir dann noch Gel Nr. 8 um für die letzten Kilometer noch ein bissi Kraft zu tanken.

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Bei 37,5km stehen wir wieder vor der Linzerie und sind megastolz auf uns. Mit der Rolltreppe geht es hinauf ins Ziel. Sowas muss man auch einmal erlebt haben. Wir holen uns unsere schwerverdiente Medaille und quatschen noch etwas mit Christoph, der nach dem langen Tag immer noch gut drauf ist. Das Finisher Buffet mit leckeren Aufstrichbrötchen lassen wir aber aus, gönnen uns aber mit dem Getränkegutschein noch was kühles in der netten Bar dort.

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Mit dem Supporter- Taxi geht’s dann ab nach Hause wo uns ein traumhafter Schweinebraten mit Griesknödel und Stöckelkraut erwartet- Wegen der guten Verpflegung wärs halt 😊

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Und wer weiß- Vielleicht hängt bald schon das Streckenprofil vom Donautrail „55er“ am Naschkasterl.

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