„Wir sollten wieder nach Hawaii!“

So a Blödsinn, weiß der, wieviel Aufwand das ist? Oder meint der auf Urlaub. So oder so ähnlich war die Kundmachung von Rainer Fuhrmann und meine Gedanken dazu. Hatte ich doch gerade erst nach einigen Jahren (mein letzter ernstgemeinter Triathlon war 2010) wieder etwas trainiert, und das hauptsächlich, um den Verfall meines alternden Körpers einzudämmen, und nicht um mich auf sportliche Höchstleistungen vorzubereiten.

Ein halbes Jahr später stehe ich an der Startlinie vom Ironman Neuseeland, vor 15 Jahren meine erste Langdistanz, und jetzt soll es wieder für einen Hawaii Slot reichen. Das Training hat sich mit Familie und altersbedingter Belastbarkeit grundsätzlich geändert, aber dennoch scheint das Vorhaben möglich.

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Schwimmen wurde vorsätzlich im Training etwas vernachlässigt (Zeitoptimierung), was eine Zeit von 54 Minuten über die 3.8km ergab, nicht bahnbrechend, aber da die Zeiten im Wasser generell nicht berauschend waren, auch nicht schlecht.

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Nach etwas patscherten Wechsel war ich fürs Radfahren zuversichtlich, jedoch nicht lange: cirka 2 Kilometer später bog ein Autofahrer durch die Absperr-Huterl in eine Tankstelle ein, ohne zu realisieren, das ich neben ihm war.

Also machte ich, an die Seite seines Autos gelehnt, unfreiwillig die Einfahrt zur Tankstelle mit, womit ich glücklicherweise einen Sturz verhindern konnte. Mein Hinterreifen jedoch hatte die Luft draussen und eine ziemlich große Schürfstelle, dennoch versuchte ich mit meinem Ersatzschlauch mein Fahrrad wieder fit zu bekommen, mit dem Endergebnis, das statt der Schürfstelle nun ein Loch im Reifen war, und der Schlauch war auch hin. Ein Wettkampfrichter, der mittlerweile zur Stelle war, funkte nach dem neutralen Hilfsservice, und, um es nicht zu sehr auszuschmücken, nach 35 Minuten (und 6 Sekunden) konnte ich wieder aufs Rad steigen.

Nicht gerade in der besten Stimmung beschloß ich, weiterzumachen und zu sehen, ob ich die Leistung, die ich mir anhand der Trainingsergebnisse vorgenommen hatte, auch umsetzen kann.

Die Hawaii Quali war jedenfalls in weite Ferne gerückt…

Nettozeit am Rad hatte ich 4:58:40, das wäre die 2. schnellste in der Altersgruppe gewesen, auf der „richtigen“ Uhr standen aber 5:33. Dabei waren die Wattwerte genau dort, wo ich sie geplant hatte.

In den Laufschuhen ging es auch kalkuliert weiter, die Halbmarathonmarke in 1:40, wobei dann der Einbruch danach nicht im Marschplan berücksichtigt war. Aber ich denke, das ich die Schadensbegrenzung ganz gut hinbekommen habe, 3:31 sollten am Ende auf der Uhr stehen.

Die Endzeit von 10:07 war dann für den 12. Rang in der Altersgruppe gut, der letzte Hawaii Qualifizierte hatte eine Zeit von 9:46. Hätti wari…

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Obwohl es nix mit der Quali geworden ist, bin ich dennoch zufrieden, das ich fast die gesamte optimale Leistung, die das (eingeschränkte) Training zugelassen hat, abrufen konnte. Es ist mir bewußt, das ich nicht mehr Zeit investieren kann bzw will, dafür sind Familie und anderes zu wichtig, und gerade unter diesem Licht ist Hawaii vielleicht nicht alles.

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