Am 6.3. war es für Enzo und mich wieder soweit – der Saisonhöhepunkt im Langlauf in Schweden stand an. Bereits zum zweiten Mal haben wir uns entschlossen den traditionsreichsten Langlaufevent der Welt, den Vasaloppet über 90 km klassisch, zu besuchen. Mit einem Minimalaufwand an Training und nur zwei Vorwettkämpfen in den Armen und Beinen ging es vorige Woche nach Stockholm, danach mit dem Mietwagen nach Rättvik, ein Dorf 40km von Mora, dem Zielort, entfernt. Mit ein bisserl mehr Erfahrung aus dem Vorjahr im Gepäck, haben wir vor, pünktlich um 8:00 am Sonntag im wiederum 90km entfernten Sälen, dem Startort, zu sein. Im Vorjahr steckten wir ja mit unserem Mitwagen um Frühstau, und kamen 1h zu spät zum Start…
Also hieß es am Sonntag um 2:50 Uhr(!) aufzustehen, um einen der Busse aus Mora um 4:00 Uhr zu ergattern. Glücklicherweise war dort auch ein Parkplatz rasch gefunden und ich bestieg, mit einem sehr aufgeregten Enzo (..) und einer genau abgezählten Meute an Langläufern den Bus nach Sälen. Ohrstöpsel des Ipod rein und 1:30 Stunden Fahrt. Am Startort schon Horden von Langläufern allermöglicher Nationen. Schon am Vortag wurde nach den Empfehlungen von Toko, Skwix und Co. die Gleitzone auf unsere Ski aufgetragen. Leider waren die Temperaturvoraussagen wieder einmal einem Würfelspiel meiner Lieblingsberufsgruppe, den Meteorolügen, entnommen. Statt der angekündigten -2 bis -7 Grad waren es bescheidene -17 Grad. Daher die Wahrscheinlichkeit verwachst zu haben sehr hoch. Mangels Bügeleisen war auch keine Änderung mehr möglich. Ein kleines Problem waren auch die langen Schlangen vor ein paar Mobiltoiletten. Na ja bei 15000 Starten 8 Toiletten, kann man sich ja irgendwie sowas ausrechnen. Aber man kann ja auch nach der 83. Veranstaltung noch was dazulernen. Also ab in den naheliegenden Wald. Das haben sich dann auch einige andere gedacht – sehr gschmackig der Weg dann zu einer ruhigen, noch nicht versauten Fichte…
Aber sonst ging alles am Start wie am Schnürchen. sehr lieb habe ich die engagierten Aufwärmbemühungen der schwedischen Renate Pflamitzer´s gefunden. Vorturnen mit 15.000 Gästen – lauter Koordinationstalente. 
Punkt 8:00 ging es dann los. Schon auf den ersten, flachen, Metern fuhr mir mein unmittelbarer Vordermann wie nix davon. Da wusste ich, dass ich einfach mehr Kraft investieren muss als mein unmittelbares Umfeld = verwachselt. Doch bald war eh schluss mit laufen, denn nach 2km ging es den einzigen wirklichen Anstieg hinauf. Und das von 20 Spuren auf ca. 6 reduzierend. Dementsprechend auch das Gehtempo. Je flacher es aber dann wurde, desto schneller wurde mein/unser Rennen. Nach der ersten Zwischenzeit nach 50 Minuten stellte ich fest, dass ich trotz des anfänglichen gemütlichen Gehtempos fast die gleiche Zeit wie im Vorjahr aufzuweisen hatte. Das ständige Überholen im Vorjahr hielt also doch ziemlich auf. Also konnte ich mir schon meine Wunschzeit realistisch vorstellen. So Sub 6 Stunden wären eine ansprechende Zeit die ich erreichen wollte. Da der Enzo 2 Startgruppen hinter mir war (=ca. 2000 Leute dazwischen) war das Weiterkommen am Anfang noch mühsamer. Daher verlor er bei der gleichen Zwischenzeit gleich 20 Minuten. Ich bemerkte, dass die 4 Startgruppe in der ich gestartet bin, eine meinem Potential ensprechende ist. Lediglich beim bergabfahren war ich schon sehr frustriert über das bessere Material der Konkurrenz und meinen Brettern. Was haben die für Prognosen gehört? Gibt es Offizielle und die für Insider????? 

Sonst verlief mein Rennen ganz zufriedenstellend. Knapp nach der Hälfte war ich bei einer kurzen Beraufpassage ein wenig übermütig unterwegs und stürzte. Nach einer verbalen Streicheleinheit eines Konkurrenten (“stupid boy”) war die Strafe auch gleich vollstreckt: Stockbruch. Nach 4km mit einem Stock unterwegs, konnte ich aber bei einer Labestelle einen neuen ausborgen. Dann ging es weiter. Die ganze Zeit bin ich mit rechnen beschäftigt. Doch die Aufgabe war relativ einfach. Die karotte ist ein 4er Schnitt – und das sind 6:00 Stunden. Maximal 10 Minuten darunter war mein Polster. Dieser wurde dann bis auf 3 Minuten am Schluß aufgebraucht, denn die letzten 20 km sind dann schon ziemlich zaach…da diese ziemlich flach sind und meist im Doppelstockschub bewältigt werden müssen (da am schnellsten), doch da tun die Astln schon ziemlich schmerzen. Wer meine zarten Dinger kennt, der kann sich das vorstellen. Also happy-finish in 5:57h.Sehr zufrieden und glücklich endlich wieder in Mora zu sein. Enzo ca. eine Stunde später aber auch zufrieden, da die Verbesserung aus dem Vorjahr auch mehr als eine halbe Stunde ausmacht. Nächstes Jahr? Kein Vasalauf! Reicht einmal! Robert the Obmann

Homepage Vasaloppet

Büttln 

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