Der Waldviertler Eisenmann … Mein erster Triathlon seit Podersdorf 2016 (war so nicht geplant, sollte aber nicht anders sein). Bereits zum dritten Mal bin ich hier am Start, wie immer mit Thomas, einem Radsportgefährten aus vergangener Zeit. Sonntagmorgen brav nach Checkliste alles eingepackt, Thomas in Wien abgeholt und weiter geht es nach Litschau ins nördliche Waldviertel. Wolken und Regenschauer war die Wetterprognose. Tatsächlich strahlender Sonnenschein und schon 23 Grad in der Früh. Böse Erinnerungen an 2016 wo es weit über 30 Grad heiß wurde. Der Start ist ja erst um 11:20, also Startunterlagen abholen und erst mal gemütlich Frühstücken beim Bäcker. Auf dem Weg in die Wechselzone hatte ich ständig das Gefühl etwas vergessen zu haben, daher musste Thomas mehrmals auf mich warten bis ich meinen Rucksack durchwühlt hatte. Mangelnde Routine nach so langer Zeit.

Um 11:00 Uhr folgt dann die Wettkampfbesprechung. Der Herrensee hat ungewöhnliche 23 Grad und Neo ist erlaubt. Neu ist neben dem Termin (sonst immer Mitte August) auch die verkürzte Schwimmstrecke von 1900 m statt 2300 m. Somit muss nur eine Runde geschwommen werden. Das Starterfeld ist überschaubar, der Schwimmstart ohne unangenehme Prügeleien. Nach den ersten 200m bekomme ich Probleme, schwere Luftnot. Komischerweise hatte ich das auch beim Swim Open in Korneuburg, obwohl ich gefühlsmäßig nicht zu schnell gestartet bin. Ich muss mehrmals Brustschwimmen und finde nur schwer in meinen Rhythmus. Erst in der zweiten Hälfte fällt es mir leicht und ich kann das Tempo wieder steigern und etliche Plätze wieder gut machen. Nach ca. 35 Minuten bin ich aus dem Wasser. Es folgt die selektive Radstrecke in drei Runden über 84 km und knapp 1200 Hm. Im Höhenprofil lässt sich so gut wie kein Flachstück erkennen, es geht entweder rauf oder runter. Typisch Waldviertel halt. Dafür viel Natur. Dieses Jahr wollte ich versuchen, trotz Schmerzen im linken Fuß konstant meine Watt zu treten, anstatt wie die meisten auf den Abfahrten die Beine hängen zu lassen. Das führte kurioserweise dazu, dass ich zwei Mitstreiter geschätzte 30 Mal überholt habe, nachdem sie mich in den Anstiegen überholt hatten (Das blieb auch ihnen in Erinnerung wie sich später im Ziel herausstellte). In der zweiten Runde zog es doch kurz zu und die Sonne verschwand hinter einer schwarzen Gewitterfront. Der Wind frischte auf. Bei Abfahrten mit bis zu 75 km/h und Aufleger gab es zwei Schreckmomente ausgelöst durch heftige Windböen. Zum Glück habe ich ja doch einiges dagegenzuhalten 😉 Es blieb allerdings bei ein paar Regentropfen und rasch kam die Sonne wieder hervor. Mit dem Radsplit von 2:47 war ich soweit ganz zufrieden, es gibt ja leider keine Wertung nach Gewichtsklasse.

Jetzt kommt der etwas ungewöhnliche Teil. Nachdem ich aufgrund einer Fußverletzung 6 Wochen Laufpause verordnet bekam, ich keinen Läufer für eine Staffel fand, und ich mich letztendlich doch nicht mit einem DNF anfreunden konnte, wurde kurzfristig auf die neue Classic Light Distanz umgemeldet. Das bedeutet statt 21 km nur 11 km laufen. Wobei laufen soll und darf ich nicht, also rein in die schweren Wanderschuhe und los geht’s. So eine 11 km Wanderung ist eine verdammt zache Gschicht, aber eine sehr interessante Erfahrung im Rahmen eines Triathlons. Die Menge an Zuspruch und der Aufmunterungs- bzw. Motivationsversuche durch andere Athleten war ergreifend, teilweise sogar schon etwas lästig weil ich ja gern gelaufen wäre. Auch der Moderator gab sein Bestes mich zum Laufen zu bewegen, also nahm ich mir kurz Zeit die Sache richtig zu stellen. Nach endlosen 2h in brütender Hitze waren auch die letzten 11,5 km zurückgelegt und ich durfte mir verdient eine Medaille abholen. Zumindest konnte ich diesmal im Ziel lachen.

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Der Waldviertler Eisenmann ist eine tolle Veranstaltung organisiert vom Tri Team Chaos. Ein faires, windschattenfreies Rennen mit einer anspruchsvollen Radstrecke und einer nicht weniger anspruchsvollen Laufstrecke. Das war sicher nicht das letzte Mal für mich, und vielleicht bin ich nächstes Mal auch nicht der einzige LTCler am Start 🙂

Anbei ein paar Impressionen …

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Fotocredits: WEM Photoservice – www.wem-triathlon.eu

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