Ich hab mich auch heuer wieder nach Kärnten begeben um an der 8. Auflage der Tour de Kärnten teilzunehmen. Nach meiner Begeisterung vom letztjährigen Event habe ich mich wieder dazu entschlossen.

Die Wetterprognosen waren auch heuer wieder nicht die aller besten, aber wir hatten echt Glück und es war dann eigentlich besser als gedacht. Wurde von Tag zu Tag besser.

Am ersten Tag stand heuer, nicht wie letztes Jahr, eine „normale“ Etappe am Programm. Kein Einzelzeitfahren, das war erst am 2. Tag, aber dazu später.

1. Etappe „Lokal-Runde“

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Diese Etappe war zugleich auch die längste der ganzen Woche und wie man am Profil auch sehen kann, die mit den meisten Höhenmetern (2280m).

Wie gesagt, das Wetter war nicht so schlimm, es hat eigentlich nicht geregnet, nur die Straßen waren bisschen nass und einmal hat es uns für 10 Minuten erwischt, aber das bin ich ja jetzt nach dem RAN (Race Around Niederösterreich) gewohnt.

Auch heuer war wieder ein starkes Feld vertreten (400 Starter), der Vorjahressieger Mathias Nothegger wie auch Johnny Hoogerland (ehemaliger Profi, bei Tour de France Träger des Bergtrikots), also wirklich starke Leute. Der erste Startblock war also schon mal extrem stark besetzt, aber da habe ich so und so nichts verloren. Mein Ziel war heuer unter die ersten 200 zu kommen, nach meinem letztjährigen 220. Platz.

Ich konnte mich bei der ersten Etappe im 2. Startblock platzieren also schon mal eine gute Ausgangslage um mein Ziel zu erreichen. Start war um 10:30. Es ging die ersten 12km mit neutralisiertem Start los, wie immer sehr unruhig, aber war ich schon gewohnt vom letzten Jahr. Dann gleich auf die erste Bergwertung (Zammelsberg). Ich hab mir vorgenommen am Berg so gut wie möglich an der Gruppe dran zu bleiben, ist mir auch recht gut gelungen. Dann eine schnelle Abfahrt, aber da die Straße nass war ging ich kein Risiko ein. Danach recht bald die 2. Bergwertung (Preckova).

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Bild: Foto Scherer

Wieder heißt es an der Gruppe dran zu bleiben. Gelingt mir diesmal leider nicht so, aber egal, am Berg fahr ich mein Tempo, wollte nicht gleich am ersten Tag alle Kraft verpulvern.

Nach der nächsten Abfahrt geht’s bisschen flacher nach oben zur 3. Bergwertung (Flattnitz), auch der höchste Punkt des Tages, aber dafür nicht sooo steil. Diesmal kann ich die Gruppe halten. Komme gut übern Berg und dann geht’s fast nur noch bergab bis ins Ziel. Hab eine gute Gruppe erwischt mit der ich bis ins Ziel fahren kann. Zum Schluss geht´s dann noch durch Feldkirch auf Pflastersteinen durch die Stadt bis zur Ziellinie, ich zieh noch einen Sprint an, da ich in den engen Gassen nicht in der Gruppe fahren möchte. Es gelingt mir als erste der Gruppe ins Ziel zu kommen.

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Bild: Foto Scherer
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Bild: Foto Scherer

Geschafft!! 183. Platz bei der ersten Etappe. Die 120km in 4:13:35 absolviert. Bin zufrieden. Jetzt heißt es regenerieren für den 2. Tag, das Einzelzeitfahren.

2. Etappe „Einzelzeitfahren“

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Heuer ist das Einzelzeitfahren am 2. Tag, da heuer auch die ÖSTM stattfinden. Auch hier mit prominenter Besetzung (Patrick Konrad von Bora Hans Grohe und Matthias Brändle von Israel Cycling Academy).

Die Elite Fahrer starten aber erst nach dem Feld von der Tour de Kärtnen.

Start des ersten Fahrers ist wieder um 10:30. Danach geht’s im 15 Sekunden Takt weiter. Ich starte um 11:19:30. Mein Ziel für heute ist vielleicht noch ein paar Plätze gut machen, aber da viele Gegner mit einem Zeitrad an den Start gehen, wird das wohl schwer.

Das Wetter spielt wieder mit, es bleibt ganze Zeit trocken.

Also los geht’s, es geht gleich einen kurzen Hügel rauf, ich kann gleich 2 Leute überholen, läuft schon mal ganz gut, ich hoffe es kommt von hinten keiner so schnell. Nach etwa 12km kommt aber doch schon der erste von hinten, ich versuche noch bisschen was aus mir rauszuholen um doch noch ein paar Plätze rauszuholen, aber gegen die Zeiträder hab ich wohl keine Chance. Es geht mir eigentlich ganz gut, ich kann noch ein zwei Leute überholen werde aber auch von schnelleren überholt (Startreihenfolge war ja die langsamen zuerst, dann die schnelleren lt. Ankunft bei der 1. Etappe). Ich schau auf den Radcomputer, bald ist es geschafft, ich seh schon das Ziel, noch ein Sprint zum Schluss und ich habs geschafft. 45:58,9. Bedeutet ein Schnitt von 37,8 km/h und den 204. Rang. Mein Ziel ein paar Plätze gut zu machen hab ich leider nicht erreicht, aber ohne Zeitfahrrad ist das wohl nicht zu schaffen. Im Ziel hab ich dann noch 2 Teamkollegen für das „King of the Lake“ Teamzeitfahren „Ketterechts Mixed Heros“ getroffen (Paul und Maria Cudrigh)

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3. Etappe „Dach der Tour“

Wie schon der Name vermuten lässt, geht’s heute hoch hinaus. Höchster Punkt der Woche. Hochrindl mit 1618m.

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In der Früh regnet es leider. Also warm anziehen und was fürn Regen mitnehmen. Kurz vor dem Start hört es aber dann auf zu regnen, aber die Straßen sind nass. Leider muss ich heute aus dem 3. Block starten, hab zuviel beim Zeitfahren verloren. Wieder geht es mit neutralisiertem Start Richtung Feldkirchen, wieder auf den Preckova und dann langezogen bis zum Hochrindl.

Ganz schön anstrengend, es ist zwar kühl aber ich hab mich zu warm angezogen und beim bergauf ist mir eindeutig zu warm. Dann endlich geschafft, ich bin oben. Soll ja eine schöne Aussicht sein, leider nur Nebel.

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Jetzt geht’s nur noch bergab bis ins Ziel, gute Gruppe suchen und reinhängen (lutschen).

Leider war der Berg etwas länger und ich hab bei der Abfahrt nicht mehr viel aufholen können. Bedeutet 196. Platz mit 2:59:18. Unter drei Stunden für 96km ist aber nicht schlecht.

Jetzt heißt es Kräfte wieder sammeln für den nächsten Tag.

4. Etappe „Bad Bleiberg“

Heute geht’s bisschen hügelig dahin und dafür am Ende mit Bergankunft in Bad Bleiberg. Also nach 82km nochmal 13km Bergauf. Also heißt es Kräfte aufheben für den Schlussanstieg.

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Diesmal darf ich wieder aus dem Block B starten. Dürfte doch ein paar Plätze gut gemacht haben. Es geht heute ziemlich geschlossen bis zum ersten „Berg“. Ich versuche diesen mal voll mitzugehen und es gelingt mir auch, aber am 2. Berg (Glanz: Heimatstadt von Franz Klammer) muss ich bisschen abreißen lassen. Kann aber bei der anschließenden Abfahrt wieder auf die Gruppe aufschließen bis zum nächsten Berg, da verlier ich sie leider wieder. Berge sind halt nicht meine Stärke.

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Bild: Foto Scherer

Bei Zlan, geht’s dann recht flott bergab und ich kann mich wieder einer guten Gruppe anschließen, mit der fahr ich dann bis zum Schlussanstieg Richtung Bad Bleiberg. Hier such ich mir mein eigenes Tempo, brauch ja noch ein paar Körner für die restlichen 2 Tage. Ich lass also wieder bisschen abreißen und komme dann aber trotzdem mit einer guten Zeit von 3:04:18 als 178. Ins Ziel. Bin mit der Zeit sehr zufrieden. Unter 3 Stunden wäre zwar toll gewesen, aber im Vergleich zum Vortag hatten wir heute doch noch ein paar Höhenmeter mehr zu bewältigen. Ausserdem kommt morgen die Königsetappe, also wieder Kräfte auftanken.

5. Etappe „Burgen-Runde“

Heute geht’s auf die wahrscheinlich härteste Etappe der heurigen Tour. In etwa die gleichen KM wie die letzten 2 Tage aber noch mehr HM und zum Schluss nochmal eine Steigung mit 20% die es in sich hat.

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Starte wieder aus Block B. Hab mich also gut gehalten. Nach der Startfreigabe bei KM 12 geht’s gleich mir 12% Steigung los, also heißt es dran bleiben, ich versuche es zumindest. Halte mich heute recht gut. Erster Berg geschafft, bin ganz gut dabei, dann geht’s länger flach dahin bis zum 2. Berg. Wird wieder kurz und steil, nicht so meins, hebe mir die Kraft bisschen auf für den letzten Anstieg. Versuche mich nochmal bei der letzten Abfahrt zu erholen, dann kommt der Schlussanstieg, geht zuerst mit 4-10% los. Mal zum eingewöhnen. Bis es dann immer steiler wird. Mein Teamkollege vom „King of the Lake“ neben mir. Wir bestreiten die letzten km gemeinsam.

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Stimmung ist gut wie man sehen kann. Ich sehe schon die 1000m Marke bis zum Ziel. Aber die haben es nochmal in sich. (für die letzten 1000m hab ich gefühlte 10 Minuten gebraucht). Endlich das Ziel im Auge, Pauli zieht noch kurz vorm Ziel vorbei, er wollte es unbedingt nochmal wissen, ich lass ihn ziehen.

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Bild: Foto Scherer

Die Anstrengung ist mir ins Gesicht geschrieben. Aber da muss man durch!!!

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Bild: Foto Scherer

Endlich im Ziel, die letzten 10 Meter.

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Wir sind beide fix und fertig. Aber glücklich, dass wir oben sind. Jetzt gibt’s noch einen guten Kaiserschmarren. Und dann ab nach Hause und fit machen für den letzten Tag. Ich lass mich am Abend noch massieren, damit ich fürn letzten Tag fit bin. Bin heute wieder unter den 200 gelandet. Knapp aber doch, 193. Mit einer Zeit von 3:13:08. 7 Sekunden hintern Pauli. Bin zufrieden.

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6. Etappe „Berg(Zeit)fahren)

Wie schon der Name sagt, heute geht’s wieder am Berg. NUR auf den Berg. Zwischendurch geht eigentlich  nur einmal kurz bergab. Dieses Jahr ist es aber kein Einzelzeitfahren, wir fahren alle geschlossen. Also wieder neutralisierter Start bis km 12, ab dann geht’s bergauf bis zum Falkertsee auf 1858m.

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Ich versuche so lange wie möglich bei der Gruppe zu bleiben, den ersten „Hügel“ bis Pichlern schaff ich es auch, beim 2. Berg lass ich dann wieder abreißen, wir fahren zum 3. Mal auf den Preckova diese Woche. Kenn schon jede Rille in der Straße. Bis zur Auffahrt zum Falkert ist es relativ flach und ich kann mich in einer guten Gruppe einfädeln. Am Berg ist dann wieder jeder auf sich gestellt. Ich versuche am letzten Anstieg nicht noch Plätze zu verlieren und drücke meine letzten Reserven in die Kurbel. Ich komme am Ende mit einer Zeit von 2:05:02 als 188. Ins Ziel. Pauli hab ich heute hinter mir lassen können. Bin sehr zufrieden auch wenn ich es gerne unter 2 Stunden geschafft hätte, aber wie schon erwähnt. Bergfahren gehört halt nicht ganz so zu meinen Stärken. Da ist noch viel Luft nach oben.

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Bild: Foto Scherer

Letztes Foto von der Bergankunft. Wie man sieht, das Wetter war am letzten Tag besonders gut. Fast schon zu warm. Aber jammern gibt’s nicht. Bei der Busfahrt nach Hause bin ich dann aber schon ziemlich erledig. Freu mich schon auf die Dusche und dann auf das Buffet bei der Siegerehrung.

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Bei der Siegerehrung bekomm ich dann auch meine Finisherurkunde. Habe mit dem 169. Platz Overall abgeschlossen. Ich habe mein Ziel unter die 200 zu kommen also erreicht und bin mit meiner Leistung heuer sehr zufrieden. Bergfahrten muss ich halt noch viele trainieren. Dann bin ich für nächstes Jahr zuversichtlich, dass ich mich noch etwas steigern kann.

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Ich hoffe, ich hab vielleicht noch jemanden Lust gemacht bei der Tour mit zu fahren. Ist wirklich eine schöne Veranstaltung. Wäre schön, wenn sich noch welche finden würden, die das Abenteuer Tour de Kärnten mit mir teilen wollen.

EUER Andreas

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