Insider wissen, dass ich meine HD-Premiere eigentlich am 28.07.2019 in Obertrum geplant hatte, mein (Stur)Schädel diese jedoch aus verschiedensten Gründen nicht zuließ.

Die Vorbereitung für Obertrum lief für mein Gefühl nicht gut (obwohl ich keine Ahnung hatte, was gut und was schlecht ist), mein Gefühlsagte mir einfach „du schaffst das nicht“ und irgendwann, hatte mich dieses Gefühl überzeugt.

Das ganze Trainingsjahr 2019 ist schon nicht so verlaufen, ich war durch verschiedenste Infekte im Frühjahr 5x! krank und meine Laufperformance, ließ in meinen Augen schwer zu wünschen übrig. Von der gefühlten Performance am Rad, rede ich mal gar nicht.

Somit entschloss ich mich – für viele sicher unverständlich, kurzfristig, dass das mit der HD-Premiere und mir in Obertrum einfach nix wird.

Freude hatte ich mit der Entscheidung danach dann nicht, weil es schon sehr am Ego kratzt, wenn man etwas lang Geplantes, nicht durchzieht.

Die liebe Renate kam dann nach ein paar Tagen mit dem Vorschlag zu mir, ob ich nicht die HD in Podersdorf oder die HD am Klopeinersee machen möchte. Ich hab für mich erstmal beschlossen, dass das heuer nix mehr wird und ich meine HD-Premiere erstmal auf 2020 verschiebe, kommt Zeit, komm Rad(t)…

Da der Wunsch endlich eine HD zu finishen aber doch noch sehr akut in meinem Kopf rumspukte, und mir Christian versprochen hatte, mit Franz Taferner an der HD-Staffel teilzunehmen, wenn ich die HD alleine machen, hab ich mich relativ kurzfristig doch in Podo angemeldet.

Bis zur Deadline blieben dann noch ca. 3 Wochen zum Trainieren und diesmal verlief das Training gefühlt um einiges besser als bei der Vorbereitung zu Obertrum. Die Zeit verging sehr schnell und das befürchtete Gefühl im Kopfe = ich schaffe das nicht, hielt sich relativ gut im Hintergrund.

Christian ist mir zu jeder Zeit mit vielen Tipps und Ratschlägen jederzeit zur Verfügung gestanden und ich bin fest davon überzeugt, dass er (und sicher auch viele andere) nie an mir gezweifelt haben – ich bin halt generell eine alte Zweiflerin was auch viel mit der Schwimmerei zu tun hat, die mir nie so recht von der Hand ging (Insider wissen, dass ich als kleines Kind eine ziemlich unschöne Situation mit Wasser erlebt habe) und viele Stunden im Becken, aber vor allem die OW-Einheiten haben mich immer wieder mental an meine Grenzen gebracht. Hier hat mir speziell Ivett und ein für mich grandioser Tipp von Christian was den OW-Start betrifft sehr weitergeholfen und dafür bin ich sowohl Ivett als auch Christian SEHR dankbar!

Gut, der Tag X stand unmittelbar bevor und ich war sehr ruhig – immer noch horchte ich angespannt in mich hinein aber die Stimme = das schaffst du nicht, war kaum hörbar und somit für mich kein Problem.

Mein Ziel, ich will die HD unter 6 Stunden schaffen!! Wie, damit hatte ich mich noch nicht beschäftigt… irgendwelche Zeitrechnungen, wie lange ich für die einzelnen Disziplinen brauchen darf, hatte ich nicht, unterm Strich sollte unter 6 Stunden rauskommen, basta 😊

Ich wusste, ich hatte gut trainiert, ich wusste, ich kann das schaffen und somit schlenderte ich mit Christian relativ entspannt zum Schwimmstart. Kurz vorm Schwimmstart haben mir Wolfgang und Reinhard Friesenbichler nochmals wertvolle Tipps gegeben und mir aufmunternd zugesprochen und schon ging’s in den See zum Einschwimmen.

Kurz vorm Start war dann zu meiner Freude keine Spur von meiner alten Freundin der Panik vorm Schwimmstart, ein unendlich befreiendes Gefühl, dass Menschen, die diese Panik vorm Schwimmen nicht kennen, einfach nicht verstehen werden…

Das Schwimmen bis zur ersten großen roten Eckboje lief nicht sooo toll da ich nicht die flotteste Schwimmerin bin und mich somit kaum je freischwimmen kann und immer viel Geplantsche und Gedränge um mich habe aber am Weg retour zum Ausstieg ging es dann recht gut und ich hab zumindest ab dort einen guten Rhythmus und ein gutes Gefühl bekommen.

Und schon war das Schwimmen vorbei, ein Blick auf die Uhr, was mir 40 Minuten und ein paar Sekunden anzeigte, ließ mich zufrieden zu meinem Rad traben.

Der Wechsel ist bei mir immer recht unspektakulär, ich mache, was zu machen ist und versuche nicht allzu viel Zeit zu verlieren und schon ging es auf die Radstrecke.

Ich hatte wohl schon seit Tagen Respekt von der prognostizierten Hitze, ich wusste aber, dass mir das am Rad wenig machen würde da auch die Radtrainings bei den hohen Temperaturen der letzten Zeit, kein Problem waren.

Ob ich jedoch die 90 km (es waren nur knapp 89 km) mit den vorgegebenen Wattwerten hinbekommen würde, ich war etwas unsicher.

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Und wie würde das mit der Verpflegung gehen, da hatte ich bei den Trainings ziemliche Probleme gehabt bzw. hab ich jeden noch so gut gemeinten Tipp einfach eiskalt ignoriert 😃

(Am Freitag als ich mit Christian die Schwimmstrecke besichtigt hatte, hab ich ihn dann doch noch kleinlaut gefragt „wie mache ich das mit der Ernährung“? Und mein Schatzi hat mir wie gewohnt gut gelaunt, seine Erfahrungen erzählt und gemeint „ ich kann dir nur sagen, wie ich es machen würde…“ und genau SO hab ich es dann auch gemacht und ich bin mir sicher, dass genau DAS ein großer, wenn nicht der größte Schlüssel zum Erfolg war 😃)

Die 1. Runde verlief sehr gut, ich hatte ein gutes Gefühl, ich hab Gel und Riegel wie von Christian empfohlen brav verputzt und schon war die erste Runde vorbei. Die Uhr zeigte eine für mich fast unglaubliche Zeit an aber davon ließ ich mich vorerst nicht zu Euphorie verleiten, denn 2. weitere Runden folgten noch. In der 2. Runde hat mich dann irgendwann Rosko eingeholt und ich hab versucht, ihn nicht aus den Augen zu verlieren, da er ein für mich gutes Tempo drauf hatte und ich dachte, das motiviert mich, da bleib ich dran. Irgendwann ist er mir dann zu langsam geworden (sorry Rosko 😉 ) und ich hab ihn überholt und schon waren die 3 Runden vorbei. Die Zeit musste für mich recht gut gewesen sein aber damit habe ich mich nicht weiter beschäftigt.

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Ach ja, irgendwann in der 2. Runde hat mich eine Wespe knapp unter der Unterlippe gestochen, dass war weniger angenehm da natürlich alles schön angeschwollen ist und ich mir gedacht habe – „ na oida, ich schau sicha ur supa aus“ 🙄

Und noch ein wichtiges Detail, das Schneuzen OHNE Taschentuch am Rad hab ich übrigens auch zum ersten Mal in meinem Leben (traurig aber wahr 😊) bei dieser HD praktiziert da die Nase einfach nicht zum Rinnen aufhören wollte und ich natürlich kein Taschentuch dabei hatte. Wie gut meine ersten Versuche hingehauen haben, darüber möchte ich euch jetzt nicht im Detail teilhaben lassen… 🙈 es wurde aber im Verlauf des Rennens besser 😉

Gut, das Radfahren war geschafft, ich hatte beim Einbiegen in die Wechselzone leichte Zweifel ob ich auch sicher richtig bin, da vor mir niemand geradelt ist und auch niemand sein Fähnchen geschwenkt hatte um mir 100&ige Bestätigung zu geben aber im Endeffekt war ich richtig und schon bin ich mit meinem Bike zu meinem Platz getrabt, hab mich für’s Laufen fertig gemacht und los gings.

Kurze Gedanken beim Rauslaufen = pfffff jetzt 21 km dass kann ja lustig werden aber ich hab mir die 100 x oder öfters gehörten Tipps in Erinnerung gerufen, die waren „bleib die ersten 2-3 km cool und mach dich nicht fertig, es wird sich bei km 18-19 bezahlt machen, glaub mir das!!“

Na gut, dann bin ich’s eben geduldig angelaufen und mir war wegen der doch extremen Wärme eh bald klar, dass die Pace viel langsamer werden würde, als ich mir gewünscht hätte aber, damit musste ich leben und wenn ich mir meine Laufkollegen und Kolleginnen so anschaute, waren die aufgrund der herrschenden Temperaturen auch nicht gerade mit Bestzeit unterwegs 😁.

Ich hab mich bei jeder Labe brav versorgt, mit den angebotenen Schwämmen gekühlt, getrunken, Gels geschlürft, mir Wasser über den Kopf geleert usw. usf. und so hab ich mich von km zu km gekämpft. Einmal ging’s ganz gut dann wurde es wieder recht anstrengend aber im Großen und Ganzen, bin ich die 21 km recht brav runtergetrabt und den letzten km konnte ich dann noch mit einem Endsprint ins Ziel bringen – überhaupt als ich die Tafel sah, wo 5:10 stand und ich das eigentlich nicht glauben konnte, hab ich so ziemlich alles aus mir rausgeholt, damit die Zeit ja nicht mehr auf 5:11 umspringt und somit war ich bei 5:10:36 überglücklich im Ziel!

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Als ich stehen blieb war dann gleich Christian bei mir der mich „spinnerte Gurkn“ oder so ähnlich (Schatzi darüber müssen wir noch reden 😅) genannt hat und ich hab meine Eltern gesehen, die sich so mit mir gefreut haben.

Lange Rede, kurzer Sinn, es war im Endeffekt wirklich nur halb so schlimm wie ich es mir vorgestellt habe und ich bin froh, dass ich es endlich geschafft habe 😉

Mal sehen, was 2020 so bringt…

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