von Florian Talos

diesen Satz hab ich mir seit November 2019, als ich mir meine rote “Axt” von Michi Weiss gekauft habe, des öfteren anhören müssen und hatte ihn auch ständig im Hinterkopf …

Die Vorbereitung auf die Saison 2020 verlief bis 1.Juni perfekt, hab viel im Speedbereich mit den virtuellen Ironman-Rennen gelitten – dadurch habe ich aber alle meine persönlichen Lauf u. Radbestzeiten verbessern können.Doch dieses Jahr sollte alles anders kommen – nach einem dummen Radsturz und der Pandemie wurden alle meine Rennen gecancelt und mein Schlüsselbein musste durchbohrt und serviciert werden.

Schon mit der heurigen Saison abgeschlossen kam Jürgen Thury auf mich zu, ob ich nicht die Halbdistanz-Staffel mit ihm und Markus Bruck machen möchte.Da ich zu diesem Zeitpunkt schon wieder voll im Rad-Aufbautraining stand, dachte ich mir, dass das eine coole Comeback-Geschichte für mich und meine rote Zeitfahrmaschine wäre.

Wettkampftag:
Nach einer ungewöhnlichen “super” Nacht, komplett ausgeschlafen, fuhr ich mit keiner großen Erwartung nach Podersdorf – ich hatte mir schon meine Wattzahlen zurechtgelegt, die ich auf 90km schaffen müsste – da die letzten Trainings sehr gut verlaufen waren.Leider war unser Staffel-Start sehr spät (11:15) und mein Freund der Wind wurde auch immer stärker – bei solchen Bedingungen sehen meine Räder normal keine Sonne ggg da wird Indoor geschuftet 😉

Im Vorfeld wurde ich informiert, dass eine starke ungarische 2-Mann-Staffel am Start steht, ich hab den Fahrer in der Staffel-Warte-Box gleich erkannt – Ganzkörperanzug + Zeitfahr-Überschuhe – hab dann kurz mit ihm gesprochen und mir dabei gleich einen kleinen Druck auferlegt. Hab ihm gesagt, dass ich über 40 km/h-Schnitt fahren will. Er hatte sicher gedacht, dass der barfüßige Athlet (Schuhe am Rad) das sicher nicht zusammen bringt 😉 – als dann der ungarische Ganzkörperanzug nach ~27min die Box richtung Räder verließ, wurde ich schon etwas nervös und unentspannt. Hab dann meinen Blick nur mehr in die Ferne, Richtung  Aufsteh-Fahnen gerichtet – ca. 6min wurde einer der ungeduldigsten Menschen unter der Sonne auf die Folter gespannt … um ca. 11:49 wars dann endlich soweit, barfuß ab durch die Wechselzone, Rad geschnappt, Gummiringerl haben die Schuhe leider nicht dort gehalten wo sie sein sollten und die Uhr wollte sich auch nicht gleich entsperren lassen (das muss beides im  Winter geübt werden ggg) wichtige Sekunden beim Aufstieg hergeschenkt, dann auch noch die Schuhverluss-Schlaufe nicht zu bekommen …. Anfängerfehler-Verkettung, aber der letzte Triathlon war ja auch schon eine Ewigkeit her = Podersdorf Olympisch 2019 AK Sieg  – Wahnsinn wie die Zeit vergeht!

Endlich in Aeroposition Richtung Frauenkirchen – pfff Gegenwind, Wattanzeige zu hoch – war aber klar,…Adrenalin und endlich wieder racen das war ein megageiles Gefühl – trotz Gegenwind versuchte ich, dass ich “der Gerät” immer fest im Griff habe – bin immer links auf der Überholspur – genau meins – für das hab ich mich Indoor gequält (trainiert)Ab der leichten Rechtskurve beim Darscho konnte ich mich wieder etwas sammeln und den Watt-Plan wieder besser umsetzen, obwohl ich durch mein verschwitztes Visier eh kaum mehr was auf der Uhr lesen konnte ggg

Ein Fan an der Strecke hat mich dann noch extra motiviert um die 2te Runde noch etwas schneller zu fahren 🙂

Der Wind hatte leider in der dritten Runde schon seinen Schaden an mir angerichtet und ich musste etwas Tribut zollen, hatte trotzdem auch noch riesen Glück um nicht mit einem Wohnwagen zu kollidieren, den ein Polizist aus einer Seitengasse beim Spielplatz in Podersdorf bei den Kuppen, rausfahren ließ – zum Glück hat mich der Fahrer anrauschen gesehen und stieg in die Bremsen – nachdem ich die Schrecksekunde überstanden  hatte fuhr ich schlussendlich nur zur zweitschnellsten Staffel-Radzeit (um 31” zu langsam) in die Wechselzone ein.

Mein persönlich gestecktes Ziel unter 2h8min zu bleiben hab ich dann doch souverän geschafft.

Ich hätte nie gedacht, dass wir es dann doch gemeinsam auf den ersten Stockerl-Platz schaffen werden – ein großes DANKE an meine Staffel-Kollegen und alle Fan’s die uns angefeuert haben.

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