Vorgeschichte:

Vor 4 Jahren startete ich das erste mal in Zell am See, meine erste Halbdistanz außerhalb von Podersdorf und mein erster Ironman 70.3. Am Tag vor dem Wettkampf gab es einen Temperatursturz und am Rennmorgen hatte es 6 Grad. Radfahren wurde aufgrund von Schneefall am Filzensattel gestrichen und im Endeffekt war es nur ein Swim-Run. Somit hatte ich noch eine Rechnung mit Zell offen.

Pre-Race:

Die Wetteraussichten für das Race Weekend waren sehr durchwachsen. Jeden Tag wurde Regen und Gewitter vorausgesagt. Freitag schon mittlerweile routiniert die Startnummern geholt, Race Briefing am Abend auf dem iPad geschaut. Samstag wunderschönes Wetter, gemütliche Schiffstour und Stadtbesichtigung. Am späteren Nachmittag Rad und Sackerl eingecheckt und mit einigen Athleten über das Wetter philosophiert. Bleibt das Rennen trocken, wie wird’s am Filzensattel?

Raceday:

Das schönste an Zell, man kann ausschlafen 😊 Start ist erst ab 11:00. Blick aus dem Fenster … es regnet … Gemütlich gefrühstückt und mit Verpflegung ab in die Wechselzone.

Gleich der erste Schock … in der Nacht ist eine Mure abgegangen und ein Teil der Radstrecke ist nicht befahrbar … Helfer arbeiten an der Räumung. Es wird noch entschieden ob das Radfahren wieder gestrichen wird oder ob man vom Rad absteigen und das Rad über die Mure tragen muss … Kurz vor Start dann die gute Nachricht, die Räumungen sind fast abgeschlossen und das Rennen kann komplett ausgetragen werden 😊

Der Regen ist nicht mehr so stark, naja vielleicht wird es ja noch besser. Zumindest die Temperaturen sind mit 14 Grad und der See mit 20 Grad doch sehr angenehm und es ist WINDSTILL!!!

Swim:

Um 11:17 laufe ich ins Wasser, der Zeller See ist einfach herrlich 😊 Komm gut in meinen Rhythmus und nach 36:36 ist es – ich muss schon fast sagen leider – wieder vorbei. Beim Rauslaufen verlier ich noch meine Badehaube … was solls, hab eh schon genug davon 😊

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Bike:

Kurz überlege ich, Ärmlinge ja oder nein? Kalt ist es nicht, also einfach rauf auf’s Radl. Vorsichtig durch das Wohngebiet raus aus Schüttdorf. Es regnet, alles nass, egal, da muss ich jetzt durch.

Auf der Bundesstraße ging es ordentlich dahin, der Regen wird aber stärker, aber es ist mir noch halbwegs warm. Erster Knackpunkt, die kurze Abfahrt bevor es die 14 km auf den Filzensattel geht. Die Carbonflanken gut trockengebremst greifen die Bremsen doch recht bescheiden …

Bergauf ging es mir trotz fehlendem Bergtraining extrem gut, konnte die 280-300 Watt gut durchtreten. Leider hatte der Wattmesser immer wieder kurze Aussetzer und das größte Handicap war mein Aerohelm mit Visier … immer wieder musste ich das Visier runternehmen, da es komplett angelaufen ist und ich absolut nichts gesehen habe … nun wusste ich auch, wieso so viele Visiere auf der Strecke lagen …

Filzensattel erreicht, nun nur die Abfahrt ohne Sturz meistern … die Carbonbremsen sind hier echt ein gewaltiger Nachteil … hab mich einfach runterrollen lassen und die Bremsen schleifen lassen, damit sie gut trocken bleiben. Gegen Ende haben sie schon ordentlich gestunken und gequietscht …

Alles gut gegangen 😊 Nach der Abfahrt war’s mir dann aber extrem kalt. Kurz vor Saalfelden hat es aufgehört zu Regnen und es kam kurz die Sonne durch die gut wärmte. Kurz vor Zell regnete es aber gleich wieder … meine Schwiegereltern, Jacky und Keanu feuerten mich in der Ortsmitte ordentlich an, nach knapp 25 km bis zur Wechselzone.

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Über Piesendorf und Kaprun gings wieder zurück nach Zell, Stimmung an der Strecke trotz des Sauwetters war hier echt genial! Nach 2:55 stand das Rad wieder in der Wechselzone, 243W Schnitt war zwar etwas unter meinen Erwartungen, da ich aber an vielen Stellen auf Nummer sicher gegangen bin, war ich doch zufrieden.

Run:

Der Regen hat aufgehört, die Füße fühlten sich sehr frisch an und die erste Schleife nach Thumersbach ging auch relativ locker. Versuchte den Halbmarathon mit ca. 5:10-5:15 zu laufen. Nach 7 km begann es wieder stark zu regnen, war aber auch schon egal.

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Trotz optimaler Ernährung hatte ich bei km 16-17 ein kurzes Loch … Der Kopf wollte aber nur noch ins Ziel und so hab ich dann einfach durchgezogen. Mit einem soliden 1:48 Halbmarathon war ich sehr zufrieden und auch mit der Endzeit von 5:33. Auch wenn ich weiß, dass am Rad bei Schönwetter sicher noch einiges mehr gegangen wäre. Hauptsache gesund im Ziel 😊

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Fazit:

Wunderschöner Bewerb, herrlicher See, schöne und anspruchsvolle Radstrecke. Top organisiert! Trotzdem hab ich erstmals genug von Zell am See 😊

Jetzt freue ich mich auf die Off-Saison und aufs Graveln. Mal schauen was 2023 kommt 🙂

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