Podo… warum denn nur Podo??

Da ich seit Triathlonkarrierebeginn von Horst 2013 jedes Jahr in Podo als Zuschauer unterwegs bin habe ich schon vieles miterlebt. Von Stürzen beim Rad im ersten Kreisverkehr bzw am Anfang des Radsplits in der engen Aufstiegsschleuse, Wetter und Wellen zum Scheißen und mehr oder weniger unmotivierte Streckenposten und Absperrpersonal. Nein nie starte ich bei einem Tri dort- Beim Staffellauf hatte ich die letzten 2 Jahre ja schon sichtlich Spaß!

Horsts Meinung nach, müsse jede/r Burgenländer/In mal dort starten, daher meldete er mich einfach an. Leider war keine „meiner“ Mädels mit am Start also muss ich mich alleine motivieren.

Am Tag davor kam ich mit meinem Rad in das erste Gewitter meiner Radkarriere- Das macht Angst und ich rechne schon am Wettkampftag mit einem DNS.

Mit unseren steirischen Freunden Chris und Michelle (Chris- OD Michelle DNS da krank ☹ ) machten wir uns also am Sonntag auf zum Rennen. Es war scheißkalt und ich war kurzzeitig echt verzweifelt, da gefühlt alle mit Neo starten. (ich besitze sowas nicht!) Nicht wegen der Kälte- Die ist mir egal- aber ich will nicht die Letzte im Wasser sein. Vor dem Start sehe ich noch meine liebe Kathy und es gibt die letzten aufbauenden Worte an einem Wettkampftag an dem ich so nervös war wie die ganze Saison noch nie.

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Am Steg treffe ich dann die Kummer Kathi und sehe ihr an, dass sie nervöser ist als ich. Der „Mama“ Modus stellt sich ein, meine Nervosität ist wie weg und ich versuche ihr Mut zu machen- Klappt glaub ich auch ganz gut.

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Der See wirkt ruhig- aber schon beim Reingehen merkt man, dass das alles nur täuscht. Ich mache die ersten Einschwimmzüge und bin überrascht, dass es gar nicht so kalt war wie ich mir gedacht hatte (19Grad laut Crew) Der Startschuss fällt und ich kraule los— zumindest a bisserl und schon steht der/die erste/r vor mir. Na toll. Und dann geht’s los. So eine Schlägerei wie das im Wasser war…. Unglaublich! Die Leute rund um mich sind sichtlich überfordert mit den Wellen, also wird bis zur ersten Boje fast nur Wasserball gekrault (Aber gekrault!!!!) Von da an geht’s eigentlich ganz gut voran. Ich habe einen tollen Rhythmus gefunden und plötzlich passierts. Ich bekomme einen Tritt mitten ins Gesicht. Die Brille verrutscht und ich schmecke Blut. Ich steh kurz auf (ja is so…) richte meine Brille, die jetzt wenigstens wieder klar ist. Die vor mir dreht sich noch um und entschuldigt sich, aber ich lass sie stehen und kraule weiter. Um mich herum beginnen die Menschenmassen zu gehen, doch ich kraule so lange bis ich mit den Händen den Seeboden aufschaufle. Raus nach 17:05 Minuten! Meine erste unter 2 Minuten Schwimmzeit überhaupt!!!

Wechsel klappt gewohnt gut und langsam. Am Rad geht einiges weiter ich. Ich trete und überhole die Kathi. Phu die war schnell beim schiwimmen. Ich überhole weiter zumindest soweit es möglich ist. Gleich am Anfang merke ich, was für eine Raserstrecke das ist. Ja, heute quäl ich mich! Ich fahre auf Anschlag. Meist fahre ich hinter einem „Packl“ und muss dies als ganze überholen. Da viele Athleten nebeneinander fahren ist das oft gar nicht so leicht. „Achtung“ rufend und wie, wenn der Teufel hinter mir wäre tretend mache ich meinen Weg zu einer für mich tollen Radzeit mit 34:40 und NP 199! Watt!

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Ich stell mein Rad wieder ab und meine Lieblingsdisziplin beginnt. Das ganze Jahr über war ich mit meiner Laufleistung unzufrieden. Heute lauf ich bis nix mehr geht. Unter 5:17 (beste Wettkampfzeit heuer ☹ ) muss sein. Sonst schmeiß ich die Schuh weg!!

Ich starte den ersten KM unter 5 Minuten und freu mich. Vielleicht geht das ja nochmal! Und wirklich! Hanno von den Hoadis schreit mir vom Streckenrand zu und das motiviert mich das ganze auch ein drittes Mal zu schaffen. Die Kati kommt mir entgegen und feuert mich an. Sie sieht noch gut aus und ich freue mich mit ihr! Bei Km 4 (5:05) und km 5 (5:03) falle ich etwas, doch begleitet von den Zurufen von Kathy, Chris, Michelle, Füzi, Huber Flo und Andreas sprinte ich mit letzter Kraft ins Ziel. Bei 1:20:30 war dann alles vorbei und ich bin wirklich zufrieden. Schön langsam schafft mein Kopf auch das, was mein Körper schon lange wollte. Gas geben bis zum Anschlag. Kämpfen bis zum Ende und raus aus der Wohlfühlzone. Jetzt kann ich auch endlich die „Fans“ an der Strecke genießen, von denen ich doch immer so Angst hatte- Was werden sich die wohl denken wenn ich so abgekämpft daherkomme? Na was wohl?! Die Jacky macht das super! Die ist gut drauf!! Die kann das!!

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Danke an Horst, dass du mich überredet hast das „Monster“ Podersdorf zu bezwingen. Im Nachhinein wars gar nicht so schrecklich wie ich mir gedacht hatte! Danke an den LTC Fanclub an der Strecke fürs extra wegen uns herkommen und anfeuern!! Danke an Renate für die Vorbereitung in dieser Saison auch wenn’s nicht immer leicht war!! Und danke an meine lieben Schwiegereltern für die „Keanusitter“ Dienste! Ohne euch wäre das alles so nicht möglich!

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