Vor langer langer Zeit- ja es war wirklich schon im ’14 oder ’15 er Jahr saßen wir so beisammen. Horst, Kati und ich. Bei Bier und Wein wurde diskutiert warum denn Männer die schnelleren Triathleten sind und wie es denn jetzt wirklich im direkten Vergleich aussehen würde. Man rechnet hin und her und das kommt heraus:

Horst macht einen Triathlon alleine (die Distanz war damals noch nicht fixiert) und wir Mädels eine Staffel – ohne Wechselzeit ein faires Spiel.

Letztes Jahr wurde das Thema dann wirklich ernst! Es wurde über die Teilnehmer der Staffel diskutiert – eine gute Schwimmerin… da fiel uns nur die Teresa ein, Horst war einverstanden- ja es sei fair! Sie wollte aber gerne alleine starten und sich ein Platzerl am Stockerl holen (GRATULIERE!!!). Ivett war gleich angetan und meint: „Schwimmen?! Das mach ich schon!“

Horst wurde kurz relativ bleich im Gesicht und ich freute mich. Als Kati dann auch noch ausfiel und Renate am Bike einsprang war es für Horst plötzlich nicht mehr so a „gemahte Wiesn“ und ich war mir meines Sieges fast sicher …

Und so haben wir den großen Tag in Podo erlebt:

Ivett:

Ja. Schwimmen mag ich einfach.egal wie viel Grad,wie stark blast das Wind,wie hoch sind die Wellen. Am Samstag war nicht mir die Wetter Bedingungen störend,sondern dauernt vor mir aufgestandene Leute. Na ja. Sollte ich wegschwimmen, dann hätte diese Problem nicht. Es war ein Hüpfen-Schwimmen Rennen mir, dann mit See Krank gefühl aus dem Wasser gelaufen und das Chip zum Renate gegeben.

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Horst:

Nachdem ich letztes Jahr beim Laufen eingegangen bin, hatte ich noch eine Rechnung mit der Halbdistanz in Podersdorf offen. Klares Saison Ziel: SUB5 bei meiner 3ten HD (alle in Podo), nach dem Motto: Alle guten Dinge sind Drei! Nebenbei wollte ich aber auch gegen die 3 Mädels Staffel gewinnen 🙂

Ich habe mein Training komplett umgestellt und mir die beste Trainerin der Welt genommen, mein Rennrad gegen ein Triathlon Rad getauscht und an mehreren Details wie Wettkampfernährung und Schuhe am Rad anziehen usw. gearbeitet …

Nach den ernüchternden Ergebnissen beim Linz Halbmarathon und Neufeld Triathlon, konnte ich erstmals beim Mostiman Fortschritte erkennen. Der Marchfeld Tri war dann auch noch sehr gut für den Kopf und so war ich schon sehr gespannt auf Podersdorf.

Wettkampfbedingungen waren suboptimal, viel Wind, hohe Wellen, dafür angenehme Temperaturen.

Startschuss pünktlich um 7:00 beim Leuchtturm. Bis zur ersten Boje Kampf gegen die Wellen, musste viel Wasser schlucken, versuchte aber so viel wie möglich schwimmend zurück zu legen … leider Aufgrund der vielen Spaziergänger zwischen Boje 1 und 2 fast unmöglich. Vor Boje 2 war dann ein richtiger Stau, versuchte mich durchzukämpfen … die Sogwirkung war enorm, sodass man Richtig um die Kurve gezogen wurde. Ab dann ging’s wieder besser bis ca. 100 Meter vor’m Schwimmausstieg, dort war das Wasser dann schon viel zu seicht zum Schwimmen … Blick auf die Uhr 30:00 genau, unmöglich!!! So schnell war ich noch nie und ist auch für mich total unrealistisch, mit ca 32-33 Minuten habe ich gerechnet … ich hab mittlerweile gelesen, dass sie nächstes Jahr die Geher im Wasser bestrafen werden und hoffe, dass sie das auch wirklich tun …

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Ivett war sicher schneller als ich, aber wie weit sie wirklich vorne war … keine Ahnung!

Renate:

Ivett kommt wie immer schnell aus dem Wasser. Ich schnapp mir ihr Chipband, lauf zum Rad und ab geht die Post. Heute heißt es drücken – was geht! Keine Reserven aufheben, alles geben, was zu Saisonende und 6 Tage nach der HD in Zell am See noch vorhanden ist. Ich möchte heute meine Bestzeit bzw. Bestleistung auf dieser Strecke zeigen.

Anfangs werde ich wie immer – wenn Ivett schwimmt –  von vielen Männern überholt. Heute sind es besonders viele. Durch die enorme Sogwirkung im See, bedingt durch den niedrigen Wasserstand, gibt’s heute fast nur Bestzeiten im Wasser. Der Wind bläst stark, sehr stark sogar, aber zum Glück nicht böig. Gruppenbildungen gibt es kaum, nur einmal muss ich mich zurückfallen lassen, um danach wieder zu attackieren. Nach 52 Minuten komme ich aus der ersten Runde zurück. Für mich eine tolle Zeit. Dran bleiben, nicht langsamer werden. Ich trete brav meine Watt zw. Halb- und Kurzdistanztempo. Mega anstrengend für mich, aber egal, dann ist die Saison eh aus. Nach der 2. Runde bin ich nur wenige Sekunden langsamer. Ich sehe keine Leute in der Kurve in Podersdorf, obwohl die Hölle los ist. Grad nur Wolfgang, der aber auf die Straße heraus springt. Ab in die 3. Runde! Jetzt ist es eh gleich geschafft, nur mehr 52 Minuten, maximal 55. Länger darf ich nicht brauchen. Das Feld rundherum wird dünner. Ich überhol einige Langdistanzler. Ein Windschattenproblem gibt es vor mir definitiv nicht.

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Nach 2:30h weiß ich, das geht sich aus, ich bleibe unter 2:40h. Eine Zeit von 2:45h war mein Limit, aber darunter zu bleiben, war mein Traum. Drücken, ziehen, Kette gespannt. Die Minuten vergehen und Podersdorf bzw. die Windmühle kommt immer näher. Auf den letzten Metern in Podersdorf fahre ich fast nur mehr im Wiegetritt, obwohl kein Berg vor mir steht. Ich will diese 2:40h unterbieten. Ivett war schnell, ich bin es auch ……….

Ab in die Wechselzone, davor hör ich wieder meinen Namen, es ist laut ……. Ich liebe das Gefühl ! Schnell durch die Menge zischen und da steht auch schon Jacky!

Jetzt muss sie schnell sein und alles geben, so wie wir es davor getan haben 😊

Horst:

Wechsel ging recht flott, endlich keine Probleme beim Neo ausziehen!! Ab auf’s Rad 🙂

Beim Losfahren stürzt ein Teilnehmer vor mir, kam aber gut vorbei. Füße rein in die Schuhe und los geht’s. 220-230 Watt sind die Vorgabe! Muss mich auf der ersten Runde richtig zurück halten, werde von gefühlt 100 Leute überholt … versuche aber trotzdem nicht zu überpacen. Der Wind war eigentlich gar nicht so schlimm, bin’s ja auch vom Training gewöhnt. Alle 10 km gibt’s dann ein paar Schluck vom Gel und Buffer, alles läuft nach Plan und ich fahre 3 sehr gleichmäßige Runden mit 227 NP Watt bzw. 34 km/h Schnitt, etwas langsamer als im Vorjahr, dafür um 20 Watt mehr. Letztes Jahr war’s halt doch Windstill. Renate sah ich leider auf der ganzen Strecke nicht … ich versuchte einfach mein Rennen zu machen! Nach 2:36:57 stellte ich das Rad ab.

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Jacky:

Schon Tage vorher habe ich mit Renate beratschlagt. Nein ich will mich nichtmehr quälen. Nein ich will mein großes Ziel HM in SUB 1:50 nicht mehr probieren. Das mach ich nächstes Jahr ich kann nimma. Renate äußerte sich nicht wirklich dazu und ich war glücklich damit, dass sie es „scheinbar“ auch so akzeptierte.

Wie immer war ich am Tag des Bewerb‘s total nervös. War doch das Drama in Linz immer noch in meinem Kopf. Und wie immer hielt ich mich sehr gerne in der Nähe von Familie Pflamitzer auf. Meine Felsen in der Brandung die mich immer beruhigen und mir dann doch noch den richtigen Tritt in den Arsch geben! Danke nochmal an euch zwei!

So stehe ich dann in der Staffelkoppel (heißt das Ding eigentlich so?) und warte auf Renate. Wenn mir Jürgen nicht schon zugerufen hätte, hätte ich sie glatt übersehen. Schon da? Phu! Chip runter, Ihr meinen Autoschlüssel zugeworfen und los gings. Das erste Gel noch in der Hand weil ich nicht mal Zeit hatte es zu futtern. Gleich zu Beginn begleitete mich Hanno von den Hoadis auf dem Bike und wir redeten über Gott und die Welt, führten Schmäh und lachten. Immer wieder lausche ich auf die schweren Schritte meines Verfolgers, aber noch waren sie nicht zu hören. Bei der Wende kämpfte ich kurz gegen den Wind, doch als ich plötzlich in Horst Gesicht blickte war ich „not amused“ Phu der is gleich da. Und so wars auch. Bei KM 7 zog er nur so locker an mir vorbei. Ich lief los, haute rein, aber nein. Dem kam ich nimma nach. Das war auch der Punkt bei dem ich die Garmin auf die Gesamtpace umschaltete. 5:10 war Renates Vorgabe und an die wollte ich mich halten. Zurück in Podo beschwerte ich mich kurz bei Renate mit den Worten: „Der ist so schnell!“ Was Renate mir zurief kann ich nicht mehr rekonstruieren aber es war sowas wie:“ Renn dein Rennen- Aber SCHNELLER“ Und das tat ich auch. Ich genoss jeden KM. Ich feuerte alle Vereinskollegen die mir begegneten an und hatte speziell mit Christopher ganz besonders viel Spaß an der Strecke.

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Km um Km verflogen. Gesamtpace ist auch in etwa immer 5:10 ich bin gut im Plan. Wettkampfverpflegung funktioniert und auch Wasser trinke ich jetzt brav an den Laben. Und so kam es, dass ich mich plötzlich im Zielkanal befand. Renate brüllte mir nur zu ich soll alles geben und ich startete den Turbo. Ich hörte nichts mehr, sah nichts mehr. Nurmehr der Zielbogen vor mir und ich mitten durch. Ich musste mich gleich mal an der Medaillenfrau festhalten um nicht umzukippen. Da ich die aber eh immer abbussle, viel das auch nicht auf. Ich legte mich auf die Wiese und blickte auf die Uhr. 1:49 irgendwas— Wahnsinn. Wie ist das passiert?? Offizielle Zeit war dann auf 1:48:48. Und für alle die (im Gegensatz zu mir) rechnen können, konnten sich wahrscheinlich schon zu Beginn des Berichts denken was ich jetzt erst erkannte. Renate du Fiesling! Ned viel reden. Einfach Vorschreiben und die braven Athleten führen ohne viel zu denken aus! ENDLICH mein Ziel erreicht! Und wieder weinte ich- Doch anders als in Linz diesmal vor Glück.

Horst:

Zweiter Wechsel war gefühlsmäßig auch ok, danach hab ich gesehen, dass ich länger als beim ersten Wechsel gebraucht habe?!?! Daran muss ich noch arbeiten!!

Kurzer Blick auf die Uhr, muss unbedingt um die 1:45 Laufen, sonst wird’s knapp mit SUB5 … Pace Vorgabe 4:55, wenn ich die halten kann, sollte es sich locker ausgehen. Wolfgang informierte mich beim Rauslaufen, dass Jacky nur etwa eine Minute vor mir ist.

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Nach 3 km sah ich Jacky schon in der Ferne vor mir … versuchte auch hier die vorgegebene Pace zu Laufen und nicht übermotiviert auf der ersten Runde alles raus zu hauen … Auch auf die Verpflegung mit den Gels hielt ich mich exakt an die Vorgabe. Ca. bei km 7 konnte ich an Jacky vorbeiziehen. Bei der Wende in Podersdorf war dann echt eine geile Stimmung, hörte viele Leute meinen Namen rufen und ich fühlte mich noch sehr frisch. Einmal noch zur Hölle und retour, einen guten Vorsprung hab ich auf Jacky herausgelaufen und auch SUB5 wurde immer realistischer … bis km 17, da kam dann der Mann mit dem Hammer, ohne Vorwarnung und von einem Schritt auf den anderen … Trotzdem versuchte ich die Pace nur minimal zu reduzieren. Die letzten Meter waren dann echt nur noch geil. Schaute auf die Finisher Uhr 4:53:xx … nahm mir noch die Zeit und schnappte mir Keanu und lief mit ihm die letzten Meter. Halbmarathon in unglaublichen 1:42:53.

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Offizielle Zeit: 4:53:55 … SUB5 erreicht!! Über 17 Minuten schneller als 2016! Die 2Fast4Horsti Challenge hab ich auch mit knapp 5 Minuten Vorpsrung gewonnen, danke für das Siegerglas @ Ivett!!!

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Jetzt bin ich auch offiziell im Podo Höllenclub und hab auch noch ein Höllenclub T-Shirt bekommen. Nächstes Jahr werde ich in Podo aber aussetzten bzw. eine kürzere Distanz machen. Neues Ziel Ironman 70.3 in Zell am See, nach dem Motto, tausche Wind gegen Berge 😀

 

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